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Wie tickt der Fenstermarkt Russland und in den ehem. GUS-Staaten?

Im Zuge der russischen Wirtschaftskrise rücken die umliegenden Länder des Riesenreichs auch am Fenstermarkt stärker in den Fokus. Zwar konnten die Staaten des Baltikums, Osteuropas, des Kaukasus und Zentralasiens im letzten Jahr 12,2 Mio. Fenster absetzen, mussten jedoch dabei einen Rückgang von 10,0% gegenüber dem Vorjahr hinnehmen. Mit 70,9% gibt es eine starke Präferenz für PVC-Fenster in den untersuchten Märkten, die sich sehr unterschiedlich entwickeln, wie eine Studie von Interconnection Consulting zeigt.

Baltikum blickt positiv in die Zukunft

Die baltischen Länder ließen sich nicht von der wirtschaftlichen Krise Russlands unterkriegen und konnten im letzten Jahr ihren Absatz um 1,0% steigern. Hauptverantwortlich für das Wachstum ist Estland. Das kleinste baltische Land ist europäischer Wachstumskaiser bei den Baufertigstellungen was zwangsläufig auch den Fenstermarkt ankurbelt (+11,7%). Die lettische Fensterindustrie musste hingegen 2015 einen Absatzrückgang (-5,8%) hinnehmen. Erst 2017 wird durch ein verbessertes Investitionsklima wieder ein leichtes Wachstum erwartet (2,1%). Das größte baltische Land ist auch das Land mit dem stärksten BIP-Wachstum aller drei baltischen Staaten. Auch für die Zukunft herrscht Optimismus. So sollten neue EU-Verordnungen für energieeffizientere Wohnungen auch das derzeitige Branchenwachstum weiter verstärken. Der PVC-Fenster-Anteil liegt im Baltikum bei 67,8%.

Weißrussland und Ukraine krisengebeutelt

2016 sank der Umsatz in Osteuropa in der Branche um ein Fünftel und setzte damit den freien Fall der vorangegangenen Jahre fast ungebremst fort. Der Fenstermarkt in Weißrussland stürzte aufgrund der anhaltenden Finanzkrise im Land im letzten Jahr um etwa 40% wertmäßig ab. In der Ukraine hat sich der Wert des Fenstermarktes seit 2013 halbiert. Auch in der nahen Zukunft wird sich laut der Interconnection-Studie keine Erholung einstellen. „Der aufs Eis gelegte Krieg verschiebt die Aktivitäten im Bau und der Renovierung“, erklärt Olya Baran, Autorin der Studie. Durch die sinkende Nachfrage und den damit freiwerdenden Kapazitäten ist die Ukraine zum größten Fensterimporteur Moldawiens aufgestiegen. Der PVC-Fenster-Anteil liegt bei 73,4%.

Lokal statt international

Insgesamt versuchen fast alle Länder rund um Russland gerade jetzt die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren und sich als eigenständige Märkte zu emanzipieren, erklärt Baran. Dabei findet eine Konzentration der Marktteilnehmer in diesen Regionen statt und lokale Präsenz sowie lokale Produktion gewinnen stark an Bedeutung. Ein Anzeichen für diese Entwicklung ist der Anstieg der direkten Distribution, die mittlerweile zwei Drittel des Gesamtmarktes abdeckt.

www.interconnectionconsulting.com