Immer mehr Handwerker rüsten sich für die Zukunft des Bauens: Die Zahl der zertifizierten Experten für energieeffiziente Passivhäuser hat nun die Tausender-Marke erreicht.
In zwölf Ländern legten allein in diesem Frühjahr mehr als 200 Fachkräfte eine Prüfung zum "Passivhaus-Handwerker" ab. Eine kompakte Übersicht der wichtigsten Passivhaus-Grundlagen für die Baustelle wird am 18. April 2015 in Leipzig geboten – in einem speziellen Handwerkerforum auf der Internationalen Passivhaustagung.
"Wer als Handwerker über Fachwissen im Bereich Energie-Effizienz verfügt, ist heute mehr denn je gefragt", sagt Christine Weber, die am Passivhaus Institut in Darmstadt ein entsprechendes Weiterbildungsangebot koordiniert. Ein Nachweis des Spezialwissens spiele außerdem auch bei der Auftragsvergabe eine immer größere Rolle. Die Schulungen des Passivhaus Instituts werden von verschiedenen Kursanbietern in Deutschland sowie in vielen anderen Ländern durchgeführt. Nach erfolgreichem Ablegen einer Prüfung können sich die Teilnehmer mit einem Siegel als "Zertifizierte Passivhaus-Handwerker" ausweisen.
Das Handwerkerforum in Leipzig auf der Passivhaustagung zeigt gezielt auf, welche Chancen das energieeffiziente Bauen dem Handwerk bietet und wie mittelständische Betriebe vom Passivhaus-Standard profitieren können. Neben einem einführenden Grundlagenwissen vermitteln erfahrene Referenten dabei auch viele wertwolle Tipps für die Praxis. Abgerundet wird das Programm durch einen geführten Rundgang über eine angrenzende Fachausstellung, auf der Hersteller von energieeffizienten Passivhaus-Komponenten ihre neusten Entwicklungen präsentieren – ob Fenster-Rahmen, Bausysteme oder Lüftungsanlagen.
Die gezielte Vermittlung von passivhaus-spezifischem Handwerker-Wissen schafft die Voraussetzung für einen hohen Qualitätsstandard. Das kommt letztendlich allen am Bau beteiligten Parteien zugute. "Am meisten profitieren von der zunehmenden Verbreitung des Passivhaus-Standards aber die Handwerker selbst", sagt Prof. Dr. Wolfgang Feist, Leiter des Passivhaus Instituts. "Die zusätzlichen Investitionen fließen in die regionale Wirtschaft: in hochwertige Baukomponenten und eben in die vor Ort erbrachten Handwerksleistungen."
Mehr als ein Drittel der in Deutschland verbrauchten Energie fließt in den Betrieb von Gebäuden, vor allem in die Beheizung. Mit Passivhaus-Technik kann dieser Verbrauch um bis zu 90 % reduziert werden. Die Investitionen sind in wenigen Jahren durch eingesparte Energiekosten ausgeglichen. Das Prinzip funktioniert beim Neubau wie bei der Altbau-Modernisierung.
Das Handwerkerforum im Congress Center Leipzig ist für Besucher der Internationalen Passivhaustagung sowie der Passivhaus-Fachausstellung kostenlos. Eine Freikarte für den Besuch der Ausstellung ist per Download erhältlich unter: www.passivhaustagung.de
Veranstalter des Forums sind das Passivhaus Institut und die Handwerkskammer Leipzig.