Der Sommer ist nun vorbei und es beginnt der Herbst. Da Einbrecher gern den Schutz der frühen Dämmerung von Herbst und Winter nutzen, steigt jetzt auch wieder die Anzahl der Wohnungseinbrüche. Denn gerade in diesen Monaten ist es auch tagsüber länger dunkel und die Betroffenen sind vor der Dämmerung meist noch nicht von ihrer Arbeit zurück.
Daher sollten Verarbeiter und Monteure rechtzeitig darauf hinweisen, damit der Kunde in die richtige Sicherheitstechnik investiert. „Leider wird meist der Einbruchschutz vernachlässigt. Wenn Sicherheitstechnik überhaupt vorhanden ist, ist sie oft veraltet. Man sollte es den Einbrechern mit der richtigen Sicherheitstechnik jedoch so schwer wie möglich machen“, meint Stephan Schmidt, Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB).
Anteil nicht vollendeter Wohnungseinbrüche steigt
Auch die Zahlen der bundesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) zeigen, dass der richtige Einbruchschutz ein sehr wichtiges Thema ist und dass sich Vorbeugung lohnt. Die Statistik belegt, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche 2016 zwar nicht gestiegen, jedoch weiterhin relativ hoch ist. Dabei handelt es sich um insgesamt 151.265 Fälle.
Somit ist die Anzahl der Wohnungseinbruchdiebstähle zum Vorjahr um 9,5 Prozent gesunken und liegt in etwa wieder auf dem Stand von 2014 (2014: 152.123 Fälle). Dass laut der Polizeilichen Kriminalstatistik der Anteil der nicht vollendeten Wohnungseinbrüche stetig steigt, könnte auf Verbesserungen der Sicherungsmaßnahmen im privaten Bereich zurückzuführen sein.
Laut Kriminalstatistik könnten aber noch mehr Einbrüche im Vorfeld durch richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden. Ein Hinweis, der im Kundengespräch auf fruchtbaren Boden fallen könnte. „Die Investition in den Einbruchschutz lohnt sich, denn kommen die Einbrecher nicht schnell genug in die Wohnung, geben sie auf“, so Stephan Schmidt.
Geprüfte Sicherheit
Um ausreichend vor einem Einbruch geschützt zu sein, ist es wichtig, bauliche Schwachstellen durch geprüfte einbruchhemmende Bauteile zu sichern. Auch hier kann sich der Verarbeiter ins Spiel bringen, in dem er diese baulichen Schwachstellen beim Kunden unter die Lupe nimmt.
Hierbei ist es besonders wichtig, dass Türen und Fenster dem Einbruch so lange wie möglich standhalten. Um den vorhandenen Schutz, den Produkte bei einem Einbruchsversuch bieten, erkennen zu können, gibt es verschiedene Widerstandsklassen.
Nach der Norm DIN EN 1627 werden die Produkte in eine der Widerstandsklassen (engl. Resistance Class, RC) RC 1 N bis RC 6 klassifiziert. Bei Fenstern und Türen wird beispielsweise mindestens die Widerstandsklasse RC 2 empfohlen. Solche Fenster sind unter anderem mit einer speziellen Pilzkopfverriegelung, mit abschließbaren Fenstergriffen und Sicherheitsverglasung ausgestattet. Wichtig bei einbruchhemmenden Produkten ist, dass auch ein entsprechendes Prüfzertifikat vorliegt. „Je nachdem welchen Anforderungen das Bauteil in der Prüfung standhalten konnte, wird es gemäß der Norm entsprechend als einbruchhemmend klassifiziert“, so der FVSB-Geschäftsführer.