Der Verband Fenster + Fassade (VFF) hat die Merkblätter HO.06-1 und HO.11 überarbeitet. Grund der Überarbeitung beider Merkblätter: Es wurden neue Holzarten als geeignet beurteilt. Hier erfahren Sie, wie Sie an die Merkblätter herankommen.
Das Merkblatt "HO.06-1: 2018-08 Holzarten für den Fensterbau - Teil 1: Eigenschaften, Holzartentabelle - Holzarten zur Herstellung maßhaltiger Bauteile“ nennt Holzarten, die sich im Einsatz für maßhaltige Bauteile (Fenster, Außentüren, Vorhangfassaden, Wintergärten) als geeignet oder, wenn sie mehr als 15 Jahre erfolgreich eingesetzt wurden, als bewährt erwiesen haben. Die Tabelle führt 12 Nadelhölzer und 26 Laubhölzer auf, die unter anderem im Hinblick auf ihre Rohdichte, Wärmeleitfähigkeit und Eignung als lamellierte Fenster-Kantel charakterisiert werden. Die Bewertung der „Dauerhaftigkeit“ wurde nach den Vorschriften der neuen DIN EN 350:2016 aktualisiert. Neu aufgenommen wurde für Nadelhölzer die Sibirische Lärche; zudem wird jetzt zwischen Oregon Pine (westliches Nordamerika) und Douglasie (Mitteleuropa) unterschieden. Für Laubhölzer wird jetzt Eucalyptus grandis aus Uruguay separat aufgeführt. „Wichtig ist mir der Hinweis, dass zu verschiedenen weiteren Fragen wie etwa zur Eignung von Beschichtungssystemen oder zum Einsatz anderer Holzarten oder Holzprodukten ein Reihe weiterer VFF-Merkblätter vorliegen, die der Fensterbauer ebenfalls nutzen sollte“, erklärt Eike Gehrts, der Holzexperte des VFF.
Schutzmaßnahmen gegen Insekten und Pilze
Das Merkblatt HO.11: 2018-08 „Holzschutz bei Holz- und Holz-Metallfenstern, -Haustüren, -Fassaden und -Wintergärten“ erläutert die Schutzmaßnahmen gegen Bauschäden durch holzzerstörende Organismen (Insekten, Pilze). Weiterhin geht es um Maßnahmen gegen holzverfärbende Pilze (Bläue), die zwar keinen Bauschaden verursachen, jedoch das Erscheinungsbild der Holzoberfläche nachhaltig beeinträchtigen. Die Holzschutzmaßnahmen richten sich nach Konstruktion und Verarbeitung (konstruktiver Holzschutz) sowie nach Holzart, Holzqualität, natürlicher Dauerhaftigkeit und umfassen die Anwendung von Holzschutzmitteln (vorbeugender chemischer Holzschutz) sowie die notwendige Wartung/Pflege und Inspektion (vgl. VFF-Merkblätter und Mitgliederinformationen WP.01 bis WP.03).
Die erforderlichen Holzschutzmaßnahmen richten sich nach den Gebrauchsklassen, in denen die Elemente eingesetzt werden. Vor diesem Hintergrund erläutert das Merkblatt unter anderem die Maßnahmen, die dazu führen, dass auf zusätzlichen chemischen Holzschutz komplett verzichtet werden kann. Ein Kapitel zu „Wartung/Pflege und Inspektion“ schließt das Merkblatt ab.
So kommen Sie an die neuen Merkblätter
Die VFF-Merkblätter HO.06-1: 2018-08 und HO.11: 2018-08 sind als Leseprobe unter www.window.de im VFF-Bereich „Normung und Technik“ unter „Merkblätter und Mitgliederinfos“ in Auszügen einzusehen. Die Merkblätter können in gedruckter Form oder als PDF bei Beuth unter www.beuth.de (dann bei Suche „VFF“ eingeben, komplettiert sich automatisch) bestellt werden. Die Schutzgebühr beträgt 19,- Euro (HO.06-1) und 26,- Euro (HO.11). Mitglieder des VFF erhalten je ein Exemplar kostenlos.
Das von VFF und der Gütegemeinschaft Fenster, Fassaden und Haustüren e.V. herausgegebenen Merkblatt HO.06-1 2018-08 wurde in Zusammenarbeit mit weiteren Organisationen erstellt: Bundesverband ProHolzfenster e.V., Burckhardtinstitut der Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung für Holzbiologie und Holzprodukte, Gesamtverband Deutscher Holzhandel, HFA - Holzforschung Austria, ift Rosenheim, Thünen-Institut für Holzforschung, VdL - Verband der Deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V.
Das vom VFF herausgegebenen Merkblatt HO.11-1 2018-08 wurde in Zusammenarbeit mit weiteren Organisationen erstellt Holzforschung Austria, ift Rosenheim, Institut für Oberflächentechnik, Technischer Arbeitskreis industrielle Fensterbeschichtung im Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL), Tischler Schreiner Deutschland, Wintergarten-Fachverband e.V.