Den Parlamentariern, darunter der Parlamentarische Staatssekretär aus der wichtigen Schnittstelle BMUB, Florian Pronold, und den weiteren Gästen aus Behörden, Ministerien und weiteren Verbänden bot der VFF mit einem Beitrag des Verbandspräsidenten Bernhard Helbing sowie einer Präsentation des VFF-Geschäftsführers Ulrich Tschorn Informationen rund um das Sparpotenzial moderner Fenster und Fassaden im Hinblick auf die Energiewende an.
Im politischen Konzept der Energiewende sei vorgesehen, bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. „Der Anteil der Fenster- und Fassadenbranche an der Bewältigung dieser Herkulesaufgabe beträgt rund 30 Prozent“, so Bernhard Helbing.
Er kritisierte die aufkeimende Uneinigkeit innerhalb der Koalition und die Ansiedelung der Energie- und Klimapolitik in verschiedenen Ministerien. Außerdem sei die Streichung des Satzes „Wir beabsichtigen, die energetische Gebäudesanierung auch steuerlich zu fördern“ in der Schlussfassung des Koalitionsvertrages und die Nichtübernahme des Passus zur Wiedereinführung der degressiven Abschreibung für den Mietwohnungsneubau wenig hilfreich. Angesichts der negativen Zinsentwicklung sei der Sparer zudem bereit, sein Geld auszugeben. „Gerade in dieser Situation wären Anreize, in den Wohnungsbau und die Sanierung zu investieren, besonders sinnvoll und effektiv“, bekräftigte Helbing.
„Zudem würde“, so Helbing, „mit starken Anreizen ein Druckmittel geschaffen, mit dem die Schwarzarbeit wirksam eingedämmt werden und eine größere Steuerehrlichkeit geschaffen werden kann.“
Anschließend wies Helbing auf die Notwendigkeit einer besser geregelten Förderpolitik in der EU hin und mahnte in diesem Zusammenhang ein Ende der Vernichtung bestehender Arbeitsplätze an. „Die maßlose Bezuschussung polnischer Fensterbaubetriebe muss aufhören“, so Helbing.
Im Anschluss daran führte Ulrich Tschorn aus, dass eine Energiewende ohne Energieeinsparung nicht möglich sei. Dabei liege das größte Einsparpotenzial im Gebäudebestand. „Von der gesamten Endenergie, die in Deutschland in einem Jahr verbraucht wird, fließen 29 % in die Haushalte und davon werden 88 % für Raumwärme und Warmwasser genutzt. Die klimapolitischen Ziele 2020 seien schon jetzt nicht mehr erreichbar. „Zur Erreichung der gesetzten Ziele für 2050 ist eine Steigerung der Aktivitäten erforderlich und ein gemeinsames Handeln von Bund und Ländern notwendig“, so Tschorn. Den Gästen gab er zwei wichtige Aufgaben mit auf den Weg: „Beschließen Sie die steuerliche Abschreibung von energetischer Modernisierung zeitnah! Und vermeiden Sie weitere Unentschlossenheit in der Öffentlichkeit, denn das bremst die Modernisierung aus“, forderte der VFF-Geschäftsführer mit Nachdruck.
Den Abschluss des vierten Parlamentarischen Abends des VFF bildeten intensive Gespräche der Parlamentarierinnen und Parlamentarier mit den angereisten Branchenvertretern, die in entspannter Atmosphäre geführt wurden.