Die wirtschaftliche Lage in der Fenster- und Fassadenbranche präsentiert sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum überwiegend positiv — mit weiteren Wachstumserwartungen. “Bei Fenstern zeigt der Trend nach wie vor nach oben. Gleiches gilt für den Türensektor," so Ulrich Tschorn vom Fensterverband VFF in Frankfurt
"Im Fassadenbereich verzeichnen wir nach zuletzt guten Jahren leichte Rückgänge beim Werkstoff Metall bei guten Werten für Holz-Metall und die Lage bei den Wintergärten ist nach wie vor verhalten – hier geht der Trend eher zu überdachten Pergolen“, fasst Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF), die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage unter den VFF-Mitgliedern zusammen.
Von den befragten Firmen gaben 46 Prozent an, dass ihre Lage im 1. Halbjahr 2011 mit der des 1. Halbjahrs 2010 vergleichbar sei. 36 Prozent melden eine Verbesserung und nur 18 Prozent eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation.
Gute Werte weist auch die Angebotsnachfrage auf und lässt auf ein weiterhin gutes zweites Halbjahr hoffen: Bei den Rahmenmaterialien Holz-Metall und Kunststoff melden 54 bzw. 59 Prozent der Unternehmen Nachfragezuwächse. Auch das Rahmenmaterial Holz steht mit 32 Prozent vermeldeten Nachfragezuwächsen nicht schlecht da. Hier überwiegt jedoch ein gleichbleibendes Niveau: 53 Prozent der Firmen gaben an, es habe sich im Vergleich zum 1. Halbjahr 2010 nichts verändert. Sehr ausgeglichen gibt sich der Metallbereich: 54 Prozent melden eine gleichbleibende Angebotsnachfrage, Zuwächse und Rückgänge halten sich fast die Waage.
Mehr Umsatz bei Fenstern und Türen
Beim Fenstersektor ist der Trend nach wie vor positiv. Beim Rahmenmaterial Kunststoff melden 66 Prozent der Unternehmen steigende Umsätze. Ähnlich gut sieht es bei Holz-Metall aus: Hier vermelden 54 Prozent der Befragten bessere Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei Holz ist die Lage ebenfalls recht gut: 30 Prozent meldeten bessere Umsätze. Leicht abfallend sind die Umsätze im Metallbereich: 50 Prozent melden gleichbleibende und 29 Prozent schlechtere Umsätze.
Eine positive Entwicklung über alle Rahmenmaterialien hinweg verzeichnet der Bereich Haustüren. Bei Holz-Metall vermelden 31 Prozent, bei Holz 33 Prozent, bei Metall 39 Prozent und bei Kunststoff sogar 50 Prozent bessere Umsätze.
Fassaden und Wintergärten ausgeglichen bis positiv
Leichte Verschiebungen bei ansonsten ausgeglichenen Werten: So stellt sich die Lage bei den Fassadenkonstruktionen dar. Während der Bereich Holz-Metall mit 32 Prozent besseren Umsätzen aufwartet, gibt sich das Rahmenmaterial Holz mit 17 Prozent besseren und 22 Prozent schlechteren Ergebnissen recht ausgeglichen. „Grundsätzlich ist hier ein Trend weg von reinen Holzfassaden-Konstruktionen hin zu der Werkstoffkombination aus Holz und Metall zu beobachten“, erklärt Ulrich Tschorn.
Leichte Rückgänge verbuchen Fassadenkonstruktionen aus Metall: 33 Prozent melden schlechtere und 46 Prozent gleichbleibende Umsätze.
Der Bereich Wintergärten verzeichnet nach wie vor überwiegend gleichbleibende Umsätze. „Hier beobachten wir einen Trend hin zu überdachten Pergolen“, so Tschorn. Insgesamt bleibe abzuwarten, wie sich die zweite Jahreshälfte weiterentwickle. „Jedoch ist die aktuelle Lage aus unserer Sicht nach wie vor erfreulich und wir erwarten weiteres Wachstum.“
Zur Branche: In Deutschland gibt es laut einer Studie des VFF rund 7.200 Fensterbaubetriebe mit etwa 100.000 Beschäftigten. Die Unternehmen erwirtschaften danach pro Jahr etwa 8,5 Milliarden Euro.