Ein Update in Sachen "So tickt der Markt" lieferte die letzte VFF-Statistik-Fachtagung in diesem Jahr. Die Prognosen aus der letzten Fachtagung wurden dabei bestätigt: Für 2019 glaubt der Verband an 14,6 Mio. verkaufte Fenstereinheiten. 2020 soll der Markt sogar um 1,4 % wachsen.
Nachdem Oliver Rakau von Oxford Economics GmbH auf dem Verbandsmeeting des VFF den Zusammenhang herstellte zwischen einem Handelskrieg und den Risiken für die Binnenkonjunktur, lieferte Holger Lipp (Weru) interessante Konjunkturdaten und Zahlen zur Baumarktentwicklung in Deutschland.
"Die Lage ist nach wie vor super und das spürt das Bauhauptgewerbe", so Lipp. Größtes Problem sei der Fachkräftemangel, und das Thema werde man so schnell auch nicht mehr los - man müsse sich dazu nur die Alterspyramide und die Zuwandererquote anschauen: "Deutschland schrumpft".
Was die Wohnungsbau-Genehmigungszahlen angeht, so glaube er daran, dass die aktuelle Zurückhaltung im nächsten Jahr wieder vorbei sei. Viele Indikatoren würden darauf hindeuten, dass gerade die Mehrfamilienhäuser wieder stärker nachgefragt werden würden.
Zudem wies er auf den massiven Bauüberhang von fast 700.000 Wohnungen hin. Es sind also Genehmigungen vorhanden, die noch nicht realisiert wurden. Er sieht also weiter attraktive Marktbedingungen für Fensterbauer - allerdings auch für ausländische Anbieter, mit weiterhin unlösbaren Problemen bei der Montagekapazität.
Dr. Kaiser von Heinze GmbH blies ins gleiche Horn: Auch er erwartet einen Wiederanstieg der Baugenehmigungen für MFH im ersten Q 2020 - für das ganze Jahr glaubt er sogar an ein Plus von 14 Prozent in diesem Bereich. "In Zukunft gilt: Wir bauen mehr MFH als Eigenheime."
Was den allgemeinen Fenstermarkt angeht, so legen sich die Marktanalysten für das nächste Jahr jetzt auf eine Steigerung auf 14,8 Mio. Fenstereinheiten fest. Der Markt wächst also nach wie vor (2018: 14,4; 2019: 14,6 Mio. FE), obschon das Wachstum deutlich abgeschwächter auftreten werde als in den vergangen Jahren.
Besondere Impulse würden dabei aus der Sanierung kommen: 2,1 % Wachstum sind für dieses Segment zu erwarten (auf 8,6 Mio. FE).
Bei den Rahmenmaterialien würde es keine signifikante Veränderungen geben - nur Fenster aus dem Werkstoff Metall würden 2020 etwas weniger Marktanteile erreichen, weil dieses Fenstermarkt stark vom Nichtwohnbau abhängig sei, der im nächsten Jahr wohl etwas zurückgehen werde.
Daniel Mund