Die Vertreter des Prowindo-Branchenforums Kunststofffenster stellten Ende März 2014 auf der von Dr. Michael Stöger (Inoutic / Deceuninck GmbH) moderierten Pressekonferenz während der fensterbau/frontale die Themen Recycling, Qualitätssicherung sowie die Notwendigkeit einer europaweiten Gebäudesanierung und den drohenden Fachkräftemangel in den Fokus.
Der Erfolgskurs des Kunststofffensters sei ungebrochen: Allein im Jahr 2013 stieg der Marktanteil in Deutschland auf 58 Prozent - die Marktführerschaft habe man ausbauen können, so Dr. Stöger. Diese Entwicklung erstaune wenig, zieht man in Betracht, dass das Kunststofffenster in Sachen Material- und Energieeffizienz in den letzten Jahren wichtige Hürden gemeistert habe. Gleichzeitig stünden neue Herausforderungen auf der Agenda. So wirft vor allem das zentrale Thema „Nachhaltigkeit“ für Prowindo im Hinblick auf politische Entscheidungen neue Fragen auf.
Das sechsköpfige Prowindo Experten-Team erwarte für 2014 eine weitere Steigerung der Absatz- und Marktentwicklungen von 5 bis 6 % bei Kunststofffenstern. Die energetische Sanierung von Gebäuden stelle dabei einen vielversprechenden Absatzmarkt der Zukunft dar – vorausgesetzt die Rahmenbedingungen würden stimmen.
Demografischer Wandel – Risiko und Chancen für die Branche
„All unsere Bestrebungen, die Erfolgsgeschichte des Kunststofffensters auszubauen, können schon bald jäh ausgebremst werden, wenn die Branche nicht zügig handelt“, erklärte Ralf Olsen, Geschäftsführer des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. mit Blick auf den demographischen Wandel in Deutschland. „2020 werden der deutschen Wirtschaft über 2 Mio. qualifizierte Fachkräfte fehlen. Auch die Kunststoffprofil- und Fensterhersteller werden den Mangel tausender Fachkräfte massiv zu spüren bekommen. Die Branche muss jetzt reagieren, um sich als attraktiver Arbeitgeber gegenüber anderen Branchen durchzusetzen. Ein Schritt sei die Neuordnung der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker, die man maßgeblich vorangetrieben hätte.
Qualitätssicherung als Erfolgsgarant – Übergabe der ersten RAL Gütezeichen nach RAL-GZ 716
„Mit der Vergabe der Gütezeichen kommt ein umfangreiches Projekt zum Ende. Die Erweiterung der gütebestimmenden Merkmale vom Profil zum System war ein großer Schritt und erforderte zahlreiche Abstimmungsprozesse weit über die Grenzen der Gütegemeinschaft hinaus. Als Ergebnis haben wir eine umfassende Gütesicherung, welche die Wertschöpfungskette bis hin zum Kunststofffenster erfasst und somit eine Eintrittskarte ins Gütezeichen Fenster und Haustüren darstellt“, erklärte Gerald Feigenbutz, Geschäftsführer Gütegemeinschaft Kunststoff-Fensterprofilsysteme e.V. Diesen Mehrwert, der sich aus der Verbreitung der Gütezeichen ergibt, sollte die Branche entschieden nutzen. Mit der Verleihung auf der Messe fensterbau/frontale sei somit der erste und wichtigste Schritt getan.