Der Fachverband Schloss- und Beschlagtechnik (FVSB) nutzt die jüngst veröffentlichten Zahlen der bundesweiten polizeilichen Kriminalstatistik, um noch einmal auf die elementare Wichtigkeit von richtigem Einbruchschutz an Fenster und Tür hinzuweisen. Denn die absoluten Zahlen für 2016 sind zwar um knapp zehn Prozent gegenüber 2015, mit 151.265 Fällen aber immer noch sehr hoch.
Dass der richtige Einbruchschutz ein wichtiges Thema ist und sich Vorbeugung lohnt, betont der FVSB. Denn laut der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) handele es sich bei über 44 Prozent der erfassten Fälle im Jahr 2016 um Einbruchversuche. Das bedeute einen Anstieg um zwei Prozent gegenüber 2015. Insgesamt sei in den vergangenen 15 Jahren die Zahl der Versuche, die von den Tätern abgebrochen wurden, kontinuierlich gestiegen. „Die Investition in den Einbruchschutz lohnt sich, denn macht es den Einbrechern zu viel Mühe in die Wohnungen zu kommen, geben sie auf“, so Stephan Schmidt, Geschäftsführer des FVSB.
Nicht nur im Schutz der Nacht
Es sei auch ein Trugschluss, so heißt es seitens des Fachverbandes, dass die Einbrecher und Diebe nur im Schutz der Nacht ihr Unwesen treiben. Über 63.176 und somit fast 42 Prozent aller Einbrüche werden am Tag zwischen 6 und 21 Uhr ausgeübt, klärt der FVSB auf.
Denn laut PKS könne der steigende Anteil der vergeblichen Einbruchversuche auf Verbesserungen der Sicherungsmaßnahmen im privaten Bereich gegen Wohnungseinbruchdiebstahl zurückzuführen sein. Es könnten aber wohl noch mehr Einbrüche schon im Vorfeld durch richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden. Ältere Türen und Schlösser sowie nicht ausreichend gesicherte Fenster und Fenstertüren bieten kaum Schutz vor einem Einbruch. So sei es laut FVSB sehr wichtig, in moderne Sicherheitstechnik zu investieren.
Für den richtigen Einbruchschutz sind einbruchhemmende Haus- und Wohnungstüren mit einem entsprechenden Schloss zu empfehlen. Hier kommen spezielle Schließzylinder, Schutzbeschläge und Schließbleche zum Einsatz. Für bereits vorhandene Türen ist ein Nachrüsten mit einbruchhemmenden Produkten wie selbstverriegelnde Mehrfachverriegelungen und Zusatzschlösser sinnvoll. Zudem sollten Fenster sowie Balkon- und Terrassentüren mit einbruchhemmenden Fensterbeschlägen, wie den sogenannten Pilzkopfzapfen-Beschlägen, versehen sein.
Vorhandene Sicherheitstechnik auch nutzen
Zudem ist es ratsam Fenster und Terrassentüren nicht gekippt zu lassen, wenn man nicht zuhause ist. Außerdem sollten Wohnungstüren immer abgeschlossen und nicht nur zugezogen werden. „Die vorhandene Sicherheitstechnik sollte auch stets genutzt werden. Dann macht man es den Einbrechern nicht unnötig leicht“, so Schmidt, der auch noch einmal auf die Möglichkeit der KfW-Förderung hinwies.
Zu den förderfähigen Maßnahmen gehören beispielsweise der Austausch von Haus- und Wohnungstüren sowie Fenstern und Fenstertüren, der Einbau von Gegensprechanlagen und Türspionen sowie das Nachrüsten einbruchhemmender Produkte wie selbstverriegelnde Mehrfachverriegelungen und Zusatzschlösser. Um die Förderung in Anspruch nehmen zu können, ist zu beachten, dass der Antrag vor dem Umbaubeginn bei der KfW gestellt werden muss. Möglich ist ein Antrag seit März bereits ab einer Mindestinvestition von 500 Euro, um eine zehnprozentige Förderung zu bekommen.