"Die momentane Situation ist durch Preiserhöhungen der Zulieferer gekennzeichnet", mit diesen Worten eröffnete Bernhard Helbing TMP-Geschäftsführer und Präsident des Verbandes Fenster und Fassade den 2. Thüringer Fenstertag. TMP wolle durch eine bessere Organisation und höhere Produktivität gegensteuern und die Preise möglichst stabil halten, so Helbing.
„Fenster und Fassaden im Klimawandel – Herausforderungen und Zukunftsperspektiven“ – unter diesem Motto stand der 2. Thüringer Fenstertag, welcher am 18. März in Bad Langensalza stattfand. 120 Vertreter von Fachfirmen und eigene Mitarbeiter waren der Einladung von TMP Fenster + Türen in das Kultur- und Kongresszentrum gefolgt.
Was kommt mit der neuen Energieeinsparverordnung EnEV im Jahr 2012 auf uns zu und welche Aufgaben und Chancen ergeben sich daraus? Mit dieser Frage setzte sich Hans-Dieter Hegner, Ministerialrat im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, auseinander. Statistische Untersuchungen hätten gezeigt, dass die Warmbetriebskosten in Wohnräumen in den letzten sieben Jahren um 52 % angestiegen sind. „Was sich an den Tankstellen abspielt, ist nur ein Vorgeschmack davon, was hier in den nächsten Jahren auf uns zukommt“, zeigte Hegner die Tendenzen auf. Als „größter Bauherr im Land“ habe die Bundesregierung reagiert und bewerte jetzt Bauvorhaben verstärkt über nachhaltige Kriterien. Investitions- und Nutzungskosten müssten jedoch im richtigen Verhältnis zueinander stehen. „Was nützt uns der billigste Anbieter, wenn wir dann in ein paar Jahren wieder nachrüsten müssen“, appelliert Hegner an die Teilnehmer. Denn die Anforderungen an die Energieeinsparungen würden immer höher. Wurden schon mit der Einführung der EnEV 2009 die Anforderungen an Neubauten schon um 30 % verschärft, würde mit der EnEV 2012 die Messlatte noch höher gelegt. Neu sei auch die Einführung von „Unternehmererklärungen“ für Produkte und deren Einbau, verbunden mit Bußgeldern bei einer „Nichteinhaltung“.
Ab 2020 sei es erklärter Wille der Europäischen Union, dass nur noch Niedrigstenergiegebäude als Neubau zugelassen werden, zeigte Hegner die Perspektiven auf. Das erfordere Innovationen aller Beteiligten. Um Energie zu sparen, müssten neben hocheffizienten Dämmstoffen für Fassaden beispielsweise bei Fenstern die Vakuumtechnik weiter ausgebaut werden, auch um die hohen Gewichte von in der Wärmedurchgangszahl vergleichbaren Dreifachverglasungen zu umgehen. Dazu zähle ebenfalls ein intelligenter Sonnenschutz, wie sie beispielsweise durch TMP mit innenliegenden Jalousien und einer entsprechenden Steuerung über eine lichtempfindliche Fotodiode zum Fenstertag gezeigt wurden oder Glas, welches sich elektrisch abdunkeln lässt.
Über die richtige Montage von Fenstern und die Vermeidung von Fehlern informierte anschließend Wolfgang Jehl, stellvertretender Prüfstellenleiter am Institut für Fenstertechnik in Rosenheim anhand von zahlreichen Praxisbeispielen. Mit einem ganz anderen Thema beschäftigte sich der renommierte Kommunikationstrainer René Borbonus. Unter dem Motto „Du sollst nicht langweilen“ erklärte er den Anwesenden, wie man mit überzeugender Rhetorik ein Gespräch führen oder einen Vortrag halten kann.