Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Swisspacer fenestra: Symposium zum Thema Fenster der Zukunft

fenestra Vision — so war die Veranstaltung benannt und damit waren auch die Inhalte des Branchentreffs klar definiert: Wo geht die Reise hin mit Fenstern und Fassaden? Im Tagungsort Potsdam sollte besprochen werden, was die Märkte beeinflusst und welche Produkte und Gebäudekonzepte in Zukunft Markt machen werden.

Andreas Geith, Geschäftsführer des Veranstalters Swisspacer: "Wir zoomen bei der Veranstaltung vom Ganzen hinein bis in die Details der Fensterkonstruktionen." - Daniel Mund - © Daniel Mund
Andreas Geith, Geschäftsführer des Veranstalters Swisspacer: "Wir zoomen bei der Veranstaltung vom Ganzen hinein bis in die Details der Fensterkonstruktionen." - Daniel Mund
Andreas Geith und sein Swisspacer-Team hatten dabei darauf geachtet, „führende Experten der Fensterbranche zusammen zu bringen“, die diese Zukunftsthemen erörtern sollten. Und so waren ausgewählte 130 Teilnehmer aus Deutschland und Europa, der Einladung des „Warme Kante“-Anbieters gefolgt.

Und tatsächlich brillierte die Veranstaltung gerade im ersten Teil mit visionären Ausblicken von Prof. Dr. Winfried Heusler, renommierter Experte für Gebäudehüllen und internationaler Repräsentant der Firma Schüco. Er rüttelte die am Bau schaffenden auf, dass man nicht aus dem Blick verlieren darf, dass die Welt ein immenses Bevölkerungswachstum – vor allen in den Städten - bewältigen müsse: Bis 2050 werden 2,5 Mrd. Menschen zusätzlich in Städten leben.

Dr. Winfried Heusler, Senior Vice President bei der Schüco International KG und Experte für Gebäudehüllen auf dem Swisspacer Symposium - Daniel Mund - © Daniel Mund
Dr. Winfried Heusler, Senior Vice President bei der Schüco International KG und Experte für Gebäudehüllen auf dem Swisspacer Symposium - Daniel Mund
Dann ging er auf unterschiedliche Fassaden- und Gebäudekonzepte ein und präzisierte die Notwendigkeit der Schnittstellendefinition. Hier müsse man unbedingt vorankommen, sonst könne man das vernetzte Gebäude nicht weiter nach vorne bringen. Dafür gäbe es drei Möglichkeiten: Entweder die Schnittstellen werden staatlich reglementiert, oder ein Internetgigant wie Google würde das Geschäftsfeld für sich entdecken, oder die Fassadenindustrie setzt sich zusammen und regelt das für sich selbst.

Abschließend sagte er für die Zukunft voraus: Es werden Low-Tech-Lösungen auch in Zukunft gefragt sein und sicher werden auch High-Tech-Lösungen immer wichtiger werden. Aber vor allem gehe es künftig darum, „Smart-Tech“ anzubieten: Für jede Anwendung die richtige Lösung.

Ein wichtiger Bestandteil des Symposiums waren die kurzen Expertenrunden unter Beteiligung der Referenten. Prof. Sieberath vom ift verschob sogar seinen Urlaub, um als Moderator mit dabei zu sein. - Daniel Mund - © Daniel Mund
Ein wichtiger Bestandteil des Symposiums waren die kurzen Expertenrunden unter Beteiligung der Referenten. Prof. Sieberath vom ift verschob sogar seinen Urlaub, um als Moderator mit dabei zu sein. - Daniel Mund
Robert Schild, Habitat Manager für Deutschland und Österreich bei Saint-Gobain stellte im Anschluss die Frage, ob sich Wohnkomfort rechnen müsse. Überall werde mehr gekauft, als nötig – auch ein modernes Auto hat 220 PS, man bräuchte aber im Straßenverkehr tatsächlich nur 24 PS. Und in der  Braubranche sei es aber genau andersherum, so Schild: „Gekauft wird nur, was gerade noch nicht gesetzwidrig ist.“ Also was gerade die Mindestanforderung der EnEV erfüllt. „Welche Branche bekommt eine solche Steilvorlage von der Politik, die ab 2020 Nullenergie-Gebäude im öffentlichen Sektor vorschreibt? Und was macht die Branche daraus: Sie kämpft dagegen an!“

BIM ist keine Krankheit - sondern die Zukunft des Bauens – so startete Andreas Bittis, SGG Deutschland, zum Thema BIM – Building Information Modeling in seinen Vortrag. Er zeigte auf, dass BIM ist in vielen Ländern bereits verpflichtend sei und sagte voraus, dass man als Bauzulieferer auch in Deutschland in spätestens 5 Jahren an BIM nicht mehr vorbei komme.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden dann den Teilnehmern innovative Produkte und Visionen einzelner Anbieter vorgestellt. Beteiligt daran waren die Firmen Schüco, Wicona, Raico, proPassivhausfenster, hilzinger-FBS, Pural, Finstral, Inwido und Optiwin.

Fensterinnovationen 2020 - was setzt sich durch? “ – so lautet eine Studie, die die B+L Marktdaten erstellt hat und die von Martin Langen auf dem Symposium vorgestellt wurde. Langen warnte in seinem Vortrag vor dem schwächelnden Land China: „Wenn die im eigenen Land nicht mehr so erfolgreich sein können, dann werden die ihre Alternativen suchen.“

In seiner Studie wurden Fensterbauer gefragt nach deren Einschätzung zur Entwicklung von zahlreichen Produkten und Konstruktionen. Ein Ergebnis dabei: Der Markt für Passivhausfenster werde europaweit als sehr lukrativ angesehen. Auch das Vakuumglas werde quasi herbeigesehnt und Langen wundere sich fast, dass diese Nachfrage nicht gedeckt werden könne.

Im Rahmen der Europastudie wurden sieben Länder analysiert die jeweils auch als Länderstudie bezogen werden können: Österreich, Schweiz, Deutschland, Frankreich, Polen, Schweden, Großbritannien. In jedem Land wurden ca. 50 Interviews mit führenden Fensterbauunternehmen geführt. Dabei wurde ein besonders großer Wert darauf gelegt, die Marktdurchdringung und die künftigen Marktpotenziale einzuschätzen. Die Studie ist käuflich zu erwerben zum Preis von 5980 Euro bei www.marktdaten.de

Tags