Die Willi Stürtz Maschinenbau GmbH, ein Hersteller von Maschinen und Komplettanlagen für die Kunststofffenster-Produktion, hat beim Amtsgericht Neuwied wegen Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Es seien schon Investoren vorstellig geworden und der Insolvenzverwalter sieht Chancen für eine Fortführung.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Gericht den Koblenzer Rechtsanwalt Jens Lieser bestellt. Dieser und die Geschäftsleitung würden das Ziel verfolgen, das Unternehmen im Rahmen eines Insolvenzverfahrens zu entschulden, die zuletzt angeschlagene Liquidität nachhaltig zu verbessern und den Spezialisten für die Herstellung von Anlagen in der Kunststofffenster-Fertigung wieder
wettbewerbsfähig aufzustellen.
Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten seien bis Ende Januar 2013 gesichert. Bei der Agentur für Arbeit in Neuwied ist die Insolvenzgeld-Vorfinanzierung bereits beantragt. Im Rahmen der Sanierung soll der Großteil der 175 betroffenen Arbeitsplätze erhalten bleiben.
Der Geschäftsbetrieb und die Produktion sollen am Hauptsitz in Neustadt/Wied-Rott sowie in den Niederlassungen USA, Frankreich und Rumänien uneingeschränkt weiterlaufen. Auch die internationalen Vertriebspartner in den Niederlanden, Russland, Slowakei, Polen und Kanada seien weiter tätig.
Nach einem positiven ersten Halbjahr 2012 hatten sich die Auftragseingänge deutlich abgeschwächt. Seit November würden die Auftragseingänge wieder anziehen und auch die Kunden würden großes Interesse am Fortbestand des Unternehmens zeigen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Der Insolvenzverwalter sehe bei Stürtz Chancen für eine Fortführung. Das Unternehmen verfüge über langjährige Erfahrung und Know-how sowie über qualifizierte Fachkräfte und einen starken weltweiten Vertrieb. Nun gelte es, den Erhalt des Unternehmens zu sichern und möglichst viele Arbeitsplätze in der strukturschwachen Region zu erhalten.
Der Maschinen- und Anlagenhersteller hatte bereits vor einiger Zeit mit der Optimierung der betrieblichen Abläufe und mit Sanierungsmaßnahmen begonnen. „Wir werden die bereits eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen konsequent fortsetzen. Es gilt diese schwierige Phase zu überwinden, um sich dann wieder gestärkt am Markt behaupten zu können“, sagt Karl-Heinz Stürtz, Vorsitzender der Geschäftsleitung und Alleingesellschafter des Familienunternehmens mit 65 Jahren Firmentradition. Bereits jetzt zeichne sich erstes Interesse von potenziellen Investoren ab. In den kommenden Wochen werde die Geschäftsleitung mit den Interessenten Gespräche führen.
Kontakt zum Insolvenzverwalter: www.lieser-rechtsanwaelte.de