Pünktlich zum 800. Geburtstag der Kathedrale Notre-Dame in Reims erstrahlen sechs neue Fenster in dem geschichtsträchtigen Bauwerk. Dort wurden einst die französischen Könige gesalbt und Konrad Adenauer und Charles de Gaulle reichten sich die Hand zur deutsch-französischen Aussöhnung. Geschaffen hat die Kunstwerke der Maler Imi Knoebel.
Am 25. Juni 2011 wurden in der Kathedrale Notre-Dame in Reims die neuen Glasfenster eingeweiht. Mit dem Einbau der farbintensiven, abstrakten Glaskunstwerke wurde ein weiteres Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft gesetzt. Nicht nur, dass ein deutscher Künstler beauftragt wurde, die Chorfenster links und rechts der berühmten Chagall-Fenster zu gestalten, auch das Glas kommt aus Deutschland. Es wurde in der Glashütte Lamberts Waldsassen in traditioneller Technik von Mund geblasen.
Nachdem Imi Knoebel seinen Entwurf in den von ihm bevorzugten Primärfarben Rot, Blau und Gelb ausgearbeitet hatte, kam er persönlich nach Bayern, um in der Produktionsstätte die entsprechenden Gläser auszuwählen. Ausgehend vom mittelalterlichen Kolorit, entschied er sich schließlich für etwas kräftigere Farben – vier verschiedene Blautöne, drei Rottöne, zwei Gelbtöne und ein weißes Glas. „Nur mundgeblasenes Glas hat die Fähigkeit, das Licht zu sammeln und zu streuen. Es besitzt die für Glasfenster notwendige farbliche Schwingung“, betont Stéphanie Marq von der Glaskunstwerkstatt Simon Marq in Reims, die zusammen mit dem Atelier Duchemin in Paris die technische Umsetzung des Künstlerentwurfs ausführte.
Imi Knoebel gilt als Meister der Abstraktion. Die Fenster von Reims sind sein erster öffentlicher Auftrag in Frankreich und das erste Mal, dass der 70-jährige Kirchenfenster gestaltete.
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