Im Jahr 2016 betrug die Fensterproduktion in Deutschland 11,94 Mio. Fenstereinheiten (FE) und damit rund 2,4 % weniger als noch vor 2 Jahren. (2014 wurden 12,23 Mio. Fenstereinheiten abgesetzt). Klar ist: es werden mehr Einheiten importiert (vor allem aus Polen) und weniger Fenster exportiert. Hier muss die Branche also einen Importüberschuss beklagen.
Auch bei den produzierten Außentüren muss man von einer negativen Bilanz sprechen: 2016 betrug die Zahl 1,39 Mio. FE. 2014 wurden noch rund 1,4 Mio. Türen produziert. Bei den Rahmenmaterialien der Außentüren stieg von 2014 auf 2016 die Anteile um weniger als ein % bei Metall und Holz-Alu. Und die Marktanteile sanken um immerhin 1,2 % auf immer noch 54 % bei PVC. Bei ansonsten nur geringen Anteilsänderungen verringerte sich der PVC-Anteil bei Außentüren von 29, auf 28,9 %.
Bei den Fenstern lag 2016 das Rahmenmaterial Kunststoff mit 6,45 Mio. FE vorne, gefolgt von
- Metall mit 2,43 Mio. FE,
- Holz mit 1,93 Mio. FE und
- Holz-Alu mit 1,13 Mio. FE.
Bei den Außentüren lag Metall mit 480.000 Stück vorne, gefolgt von
- PVC mit 402.000 Stück und
- Holz mit 370.000 Stück.
- Auf sonstige Materialen entfielen 138.000 Stück.
Wer sorgt für den Importüberschuss?
Wachsende Importquote auf hohem Niveau steht rückläufigem Export gegenüber
Während die Importquote für Fenster, die nach Deutschland eingeführt werden, 2014 bei 17,8 % lag, stieg sie bis 2016 auf 21,3 % mit einem überdurchschnittlichen Anteil von Kunststofffenstern.
Dem gegenüber steht eine vergleichsweise geringe Exportquote von rund 9,3 % für 2014 mit rückläufiger Tendenz auf 9,0 % im Jahr 2016.
- Mit 60 % Anteil am Gesamtimport und einem Anteil von 75,2 % am Import von Kunststofffenstern ist Polen 2016 das mit Abstand wichtigste Importland. Die Gesamtmenge der Importe aus Polen lag im vergangenen Jahr bei 1,76 Mio. FE.
- An zweiter Stelle folgt Österreich mit 0,51 Mio. FE und einem Importanteil von 17,4 %.
Geringer fiel laut Befragung die Importquote für Außentüren aus. Sie lag 2016 leicht ansteigend bei 11,2 % und damit um 0,5 % niedriger als die leicht sinkende Exportquote von 11,7 %.
Dies sind einige Ergebnisse der Studie zu den aktuellen Produktionszahlen für 2016, die der Verband Fenster + Fassade (VFF) jetzt vorgelegt hat. Die Studie wurde wie erstmals vor zwei Jahren mit den Zahlen für 2014 von der B+L Marktdaten GmbH aus Bonn im Auftrag des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) durchgeführt. Zur Ermittlung der Produktionszahlen wurden die Import- und Exportzahlen im Abgleich mit repräsentativen Befragungen von Fensterherstellern und relevanten Bauelementehändlern nach einem bewährten Verfahren abgeglichen. „Die durch diese Erhebung ermittelten Produktionsmengen von Fenstern und Haustüren für das Jahr 2016 sind sehr zuverlässig. Aufgrund der vorliegenden Zahlen für 2014 können wir jetzt auch die Produktionsentwicklung nachvollziehen“, erklärte Ulrich Tschorn, der Geschäftsführer des VFF.
Die Branche in Deutschland: In Deutschland gibt es laut der letzten Branchenstrukturanalyse des VFF aus dem Jahr 2015 rund 6.400 Fensterbaubetriebe mit mehr als 100.000 Beschäftigten. Die Unternehmen erwirtschaften danach pro Jahr rund 10,9 Mrd. Euro. Die Gesamtkapazität der deutschen Fensterbranche liegt bei etwa 17,3 Mio. Fenstereinheiten, bei Haustüren beträgt sie 1,75 Mio. Stück, bei Wintergärten 46.000 Stück, und die Kapazität bei Fassaden liegt bei rund 1,9 Mio. m².
Die Studie „Produktion Fenster und/oder Außentüren in Deutschland inklusive Im- und Export“ ist auch einzeln für Fenster und Außentüren sowie in Deutsch und Englisch beim VFF beim VFF erhältlich. VFF-Mitglieder erhalten die Studie zum Vorzugspreis.