Die solarpeq, die neue Schwestermesse der glasstec, hat nach Aussage der Messeveranstalter den Weg für engere Kooperationen der beiden Branchen geebnet. Auf der solarpeq-Konferenz “Solar meets Glass“ wurde ein Dialog angestoßen, von dem alle Beteiligten profitieren können.
Auf der solarpeq-Konferenz „Solar meets Glass“ verabredeten führende Vertreter der Industrien, eine gemeinsame Roadmap für Produkte und Anwendungen zu definieren – das wäre ein entscheidender Schritt für weitere Innovationen und Kostensenkungen. Entsprechend zufrieden äußerte sich Hans Werner Reinhard, stellvertretender Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, nach dem Event: „Wir haben ein wichtiges Etappenziel erreicht: Die Glasindustrie spricht mit der Solarindustrie.“ Nun müsse der Dialog intensiviert werden. „Wir werden mit weiteren Veranstaltungen helfen, dass das gelingt“, kündigte Reinhard an.
Großes Potential für Kostensenkungen
Es mache, so erklärte der Wissenschaftler Heiko Hessenkemper von der TU Bergakademie Freiberg auf der Konferenz, in kristallinen Siliziummodulen inzwischen rund fünf Prozent der Kosten aus, in Dünnschichtpaneelen, wo Träger- und Deckgläser nötig seien, sogar bis zu 30 Prozent. „Glas kann zum Flaschenhals bei der weiteren Senkung der solaren Produktionskosten werden“, warnte der Experte.
Der Dialog wurde angestoßen
Chris Buckland, Leiter des Projektmanagements beim Berliner Fabrikbauer ib vogt, hält ein besseres Zusammenspiel von Glas- und Solarbranche für zwingend erforderlich. In einem Dünnschichtwerk mit 120 Megawatt Kapazität, so sein Beispiel, gingen täglich 4,4 Tonnen Glas kaputt. „Diese Zahl ließe sich stark reduzieren, wenn die Modulbauer wüssten, wie sie das Glas handhaben müssen. Doch es fehlt das Wissen“, monierte Buckland.
Gehärtetes 2-mm-Glas für die PV-Branche
Dass die Glasbranche inzwischen auf die PV-Industrie setzt, bewies sie auch in den Messehallen der glasstec. Der österreichische Maschinenbauer Lisec zum Beispiel präsentierte eine Anlage für die Flachglasveredelung, die Glasscheiben mit nur zwei Millimeter Dicke härten kann. Bisher gängige Glashärteanlagen können wegen der Bruchgefahr Solargläser mit nur drei bis vier Millimeter vorspannen. So könne die Solarbranche mithilfe der neuen Anlage deutlich Materialkosten sparen, erklärte Vertriebsmitarbeiter Alexander Kronsteiner. Lisec selbst nutzt sein Know-how für ein sehr robustes multikristallines Doppelglasmodul. Dafür verarbeitet die Firma auch auf der Rückseite statt des üblichen Kunststoffs ihr 2-mm-Glas. „Damit ist das Paneel nahezu unzerstörbar“, so Kronsteiner.
Messe-Links: glasstec und solarpeq .