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Schüco muss im Solarmarkt Federn lassen

Nachdem die Schüco Gruppe 2010 umsatzmäßig das beste Jahr der Unternehmensgeschichte erzielt hatte, zeigte sich für 2011, dass Klimaschutz kein Selbstläufer ist. Die Sparte Solar hatte mit extrem sinkenden Preisen und fehlender Nachfrage zu kämpfen und verzeichnete ein Umsatzminus von -19,0 %.

Die gute Nachricht aus Schüco-Sicht: Dem Anbieter von Aluminium-, Solar-, Stahl- und Kunststoffsystemen sei es 2011 gelungen, mit 2,23 Mrd. Euro (Vorjahr 2,38 Mrd. Euro) den zweithöchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte zu erzielen. Die weniger gute Nachricht: Dies entspricht einem prozentualen Rückgang von 6,6 % gegenüber 2010. Fast 50 % des Umsatzes wurden im Ausland erzielt.

Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 61,7 % auf 65,3 %. Die Zahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt steigerte sich von 5.250 auf rund 5.400 (+3,2 %), davon waren in Deutschland 3.820 (+2,4 %) beschäftigt. Die Investitionen beliefen sich auf 53 Mio. Euro. Größtes Investitionsvorhaben war der Erweiterungsbau des Schüco Technologiezentrums in Bielefeld.

Wichtigster Umsatzträger blieb erneut der Metallbau, der mit 1,2 Mrd. Euro ein Umsatzplus von 2,7 % erzielte. Auch der Kunststoff-Bereich konnte mit einem Wachstum von 6,8 % auf fast 220 Mio. Euro seine Erfolgsgeschichte weiter fortschreiben. Solar hatte dagegen mit extrem sinkenden Preisen und fehlender Nachfrage in Teilen von Europa zu kämpfen und fiel nach einem Umsatz von über 1 Mrd. Euro in 2010 auf knapp 850 Mio. Euro (-19,0 %) zurück.

Für Schüco begann das Jahr 2012 verhalten und je nach Sparte weiterhin äußerst unterschiedlich.

Im Metallbau stehen die Konzentration auf das Stammgeschäft, der Ausbau der Marktanteile in Europa und das Erschließen der geographisch weit auseinander liegenden Wachstumschancen in den internationalen Märkten im Focus. Deshalb ist Schüco jetzt u. a. in Indien mit einer neuen Markt- und Produktstrategie gestartet, um mit einer speziell darauf ausgerichteten Vertriebsstruktur erste Umsatzerfolge zu erzielen.

Kunststoff hat seinen erfolgreichen Weg mit konsequentem Focus auf Kosten und individuell zugeschnittener Marktbearbeitung weiter fortgesetzt und profitiert insbesondere von der hohen Nachfrage in Deutschland, den Benelux-Staaten, Russland und Italien.

Aufgrund der seit Beginn des Jahres veränderten Förderquoten in einigen europäischen Ländern musste die Sparte Neue Energien (Strom – Wärme – Management) einen zweistelligen Umsatzrückgang gegenüber Vorjahr hinnehmen. In Märkten wie Frankreich, Italien, den Benelux-Staaten, Großbritannien und Griechenland fehlen die Absatzmengen des Vorjahres. Darüber hinaus haben sich die Durchschnittspreise insgesamt noch weiter reduziert.

Sollte die von der deutschen Bundesregierung bereits im März verabschiedete Änderung des erfolgreichen Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) unverändert in Kraft treten, wird dies sehr große Anforderungen an die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Solarindustrie mit sich bringen. Nachdem bereits in 2011 Preissenkungen von bis zu 40 % durchgeführt wurden, kommen erneut Absenkungen in erheblicher Größenordnung auf die Branche zu. Diese Situation bedeutet einen tiefen Einschnitt in die Wirtschaftlichkeit.

Im Gegensatz zu vielen Marktteilnehmern in der Solarbranche kann Schüco die notwendige Konsolidierung des Solargeschäfts auf der soliden Basis einer hohen Eigenkapitalausstattung und der nachhaltig erfolgreichen Sparten Metallbau und Kunststoff bewältigen. Aus der Konsolidierungsphase wird Schüco mit seinen drei Sparten durch neue Ideen, neue Kunden und neue Märkte gestärkt hervorgehen.

Vor wenigen Tagen haben wir bereits die Abberufung von Dirk U. Hindrichs als Geschäftsführer auf unserem Online-Portal gemeldet.

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