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Roto: "Auch von 2014 ist nicht viel zu erwarten"

“Leider hat sich unsere pessimistische Prognose für 2013 bestätigt“, beschrieb der Vorstandsvorsitzende der Roto Frank AG, Dr. Eckhard Keill in dieser Woche die wirtschaftliche Situation aus der Sicht des Baubeschlagsherstellers. Viele internationale Fenster- und Türenmärkte seien 2013 stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Und die Zukunft sieht Dr. Keill auch deutlich pessimistischer als die Branchenverbände in ihrer kürzlich veröffentlichten Prognose.

Die Roto-Gruppe könne sich aber auf hohem Niveau behaupten und damit die „ambitionierten Ziele“ erreichen, so der Roto-Vorstandsvorsitzende.

Positiv sei zu konstatieren, dass die USA ihre Rezession überwinde und Deutschland noch als Konjunkturlokomotive in Europa glänze. Allerdings befürchtet Keill, dass in den Koalitionsverhandlungen von CDU/CSU und SPD spürbare „Wohltaten-Mentalität“ die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft auf Dauer gefährde. Auch die ungelösten Finanz- und Schuldenkrisen, die internationale Geldschwemme und die extreme Niedrigzinspolitik könnten sich durchaus als „Zeitbombe“ erweisen.

Die europäische Bauwirtschaft setze auch 2013 ihre Talfahrt fort. So sinke das gesamte Bauvolumen in den 19 Euroconstruct-Ländern den Schätzungen zufolge weiter auf etwa 1,3 Billionen Euro und damit auf den niedrigsten Stand seit 1993. Ein 20-Jahres-Tief markiere auch der Wohnungsbau mit erwarteten 1,3 Mio. Fertigstellungen. Deutschland gehöre hier zu den wenigen Lichtblicken.

Für 2013 bezifferte Keill den durchschnittlichen Rückgang aller Roto-relevanten Märkte bei der Wertbetrachtung auf 8 bis 10 %. 2014 sei per saldo nochmals mit einer schwächeren Gesamttendenz zu rechnen. Allerdings dürfte das Minus geringer ausfallen als im laufenden Jahr. Erschwerend komme die zum Teil „völlige Unkalkulierbarkeit“ einzelner Märkte hinzu. Ein prägnantes Beispiel dafür sei Russland.

Bezogen auf Deutschland habe Roto „einige Zweifel“ an der jüngsten Verbändestudie. Speziell das für 2014 vorhergesagte Stückzahl-Wachstum von fast 6 % auf 13,9 Mio. Fenstereinheiten halte das Unternehmen für „unrealistisch“. Nach den eigenen Erfahrungen sorge der Trend zu teureren (Energiespar-)Fenstern lediglich für eine positive Wertbilanz, von der Beschläge aber praktisch nicht profitierten. Gleiches gelte im Prinzip für die zuversichtliche Prognose bei Außentüren, die 2014 von einem Plus von knapp 6 % auf etwa 1,4 Mio. Türen ausgehe. Keill: „Auch hier können wir den Mengen-Optimismus nicht wirklich nachvollziehen.“

Rechnet trotz eines “schlechten Marktumfeldes“ damit, dass die Roto-Gruppe den Vorjahresumsatz von 652 Mio. Euro 2013 egalisiert: Michael Stangier. Bei “optimalem Verlauf“ kann sogar ein kleines Plus herausspringen, sagte der Finanzvorstand des Bauzulieferers. - Daniel Mund / glaswelt.de - © Daniel Mund / glaswelt.de
Rechnet trotz eines “schlechten Marktumfeldes“ damit, dass die Roto-Gruppe den Vorjahresumsatz von 652 Mio. Euro 2013 egalisiert: Michael Stangier. Bei “optimalem Verlauf“ kann sogar ein kleines Plus herausspringen, sagte der Finanzvorstand des Bauzulieferers. - Daniel Mund / glaswelt.de

Status und Perspektiven der Roto-Gruppe erläuterte Michael Stangier. Für die Division Fenster- und Türtechnologie meldete Stangier per Ende September insgesamt ein geringes Umsatzminus gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode. Wie es ergänzend hieß, konnte ein „sukzessiver Aufholprozess“ das schwache 1. Quartal fast kompensieren. Stagnierende bzw. rückläufige Verkaufszahlen waren etwa in Deutschland und Russland zu registrieren.

Den Gruppen-Gesamtumsatz per 30. September 2013 bezifferte er auf 506 Mio. Euro. Er liege 0,5 % unter Vorjahr. Für das Gesamtjahr hofft Stangier, den Vorjahresumsatzes von 652 Mio. Euro zu schaffen. Bei „optimalem Verlauf“ könne sogar am Ende ein geringes Plus stehen. Die Mitarbeiterzahl des Bauzulieferers betrage im Jahresdurchschnitt ca. 4.400 und damit rund 300 mehr als 2012. Der Anstieg beruhe aber ausschließlich auf den Firmenkäufen in Kanada und Brasilien.

Die Sachinvestitionen habe Roto reduziert, da aufgrund der per saldo negativen Marktentwicklung keine Kapazitätserweiterungen nötig seien. Für 2014 zeichne sich eine ähnliche Situation ab.

www.roto-frank.com

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