Rosenheimer Fenstertage: Klimawandel als Marketingargument

20.10.2008 | Druckvorschau
Institutsleiter Ulrich Sieberath - © Daniel Mund
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Institutsleiter Ulrich Sieberath

Wieder fast 1000 Besucher strömten zu den Rosenheimer Fenstertagen - diesmal meldeten sich aber deutlich weniger Verarbeiter als sonst an. Ulrich Sieberath unterfütterte das Motto des Branchentreffs ("Klimatisch Bauen 2012") mit vielen Aspekten aus der Sicht des ifts.

Institutsleiter Ulrich Sieberath - Daniel Mund - © Daniel Mund
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Institutsleiter Ulrich Sieberath - Daniel Mund
In seinen Ausführungen ging Sieberath auf die Vorbildfunktion deutscher Energieverbrauchs-Grenzwerte ein. Oft würden unsere Nachbarn unserem Beispiel in Bezug auf erforderliche Kennwerte und Nachweisverfahren folgen. Dies ermögliche den Herstellern einen technologischen Vorsprung und beste Exportchancen auf diesen Märkten.

Mit der EnEV 2009 müsse man ab dem Sommer nächsten Jahres rechnen, glaubt der Institutsleiter. Aber die darin geforderten U-Werte seien mit allen Fenstermaterialien gut zu erreichen. Schwieriger werde es dann schon mit der EnEV-Ausgabe 2012 werden: Einfache Hartholzfenster dürften dann beispielsweise nicht mehr verwendet werden.

Zukünftig gehe es auch vermehrt darum, ganz individuelle Fensterkonstruktionen auf den Markt zu bringen, die sich je nach Lage am Haus völlig unterschiedlich darstellen: Das feststehende Fenster an der Nordseite wird mit 4-fach Glas ausgestattet - auf der Südseite hingegen richten sich die Fenster nach der Sonneneinstrahlung und beinhalten Photovoltaik- und Sonnenschutz- sowie Lichtlenkungselemente.

Auf der Pressekonferenz am 16.10. versicherte Sieberath, dass es auch im ift wieder darum gehen müsse, dem Fensterbauer das nötige Handwerkszeug zu geben, damit er mit den geforderten Konstruktionen auch umgehen könne. In letzter Zeit sei in den Betrieben viel im Bereich der Produktion investiert worden, um Fenster noch schneller und kostengünstiger zu fertigen. Jetzt müsse man aber auch die Konstruktionen weiterentwickeln.

VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn - Daniel Mund - © Daniel Mund
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VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn - Daniel Mund
Ulrich Tschorn vom VFF forderte die Branchenvertreter in seiner Rede auf, den Klimawandel und die damit verbundenen Probleme auf für die eigenen Produkte zu verwenden: "Klimawandel als Marketingmotor". Aber in Bezug auf das Marketing in der Branche, die in viele kleine Betriebe aufgeteilt ist, sagt er auch: "Wir haben handwerksorientierte Menschen in den Betrieben, die auf diese Aufgabe hingeführt werden müssen." Auch er rief dazu auf, "abgestimmte Fenster für besondere Aufgaben" und keine "Gieskannenfenster" anzubieten.

ift-Vorstand Erich Losch ging in der Pressekonferenz auf einen Vorwurf aus der Branche ein: Das ift sei gerade nicht damit beschäftigt, Regeln und Normen vorranzutreiben oder zu fordern. Vielmehr sehe man die Aufgabe darin, "den Fensterbauer bei der Erfüllung dieser Vorschriften und Regeln zu unterstützen." Das ift stünde gerade in letzter Zeit am Rande der personellen und räumlichen Kapazität, so Losch. Er betonte aber, dass man auf keinen Fall zulasten der geforderten Schnelligkeit an der Prüfqualität abstriche machen werde. (Daniel Mund)

ift Rosenheim in Zahlen:

  • Gesamtumsatz 2008: 12,1 Mio Euro
  • Prüfungen: 5450 in 2008
  • Mitglieder: 430 Unternehmen
  • Mitarbeiter: 110 (Vollzeitäquivalent)
  • Teilnehmer Fenstertage 2008 (2007): 950 (965) - davon 300 (374) Fenster-/Fassadenhersteller und Montage-/Schreinerbetriebe

Mehr von den Rosenheimer Fenstertagen und zu den Ausführungen von Ulrich Sieberath gibt es im Novemberheft der GLASWELT.

 

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Klimawandel