Mehr als 100 Gäste folgten der Einladung von fünf großen RAL-Gütegemeinschaften und machten sich am 9. Oktober zur Infoveranstaltung “Mehrwert durch Güte — RAL schlägt Norm“ auf den Weg zum Frankfurter Flughafen. Auf dem Programm standen Beiträge namhafter Referenten zur aktuellen Praxis der Gütesicherung rund um das Fenster.
„Es ist uns gelungen, die Vorteile des RAL-Gütezeichens und den Wert für die Branche klar herauszustellen.“, so der Geschäftsführer der Gütegemeinschaft Mehrscheiben-Isolierglas (GMI) e.V., Jochen Grönegräs, der zusammen mit Ulrich Tschorn und Bernhard Helbing (Gütegemeinschaft Fenster & Haustüren), Matthias Wagner (Fugendichtungskomponenten und -systeme), Gerald Feigenbutz (Kunststofffenster-Profilsysteme) sowie Stephan Schmidt (Schlösser & Beschläge) die Verbände vorstellte und den Infotag mit ihnen durchführte.
Ulrich Tschorn, Geschäftsführer der Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren, legte dar, wie sich die RAL-Gütezeichen von anderen Zeichenarten unterscheiden. „Neben umfangreichen Prüfungen der Bauteile, sowie Eigen- und Fremdüberwachungen bei der Herstellung hat das RAL-Gütezeichen die Besonderheit, dass bei Nichteinhaltung der Vorgaben umfangreiche Sanktionen bis hin zur Aberkennung des Gütezeichens drohen“, so Tschorn. „Darum ist das Gütezeichen im Vergleich zur CE-Normung ein echter Qualitätsbeweis.“ Zusätzlich bekräftigte er, dass zu einem gütegesicherten Fenster auch gütegesicherte Komponenten gehören und das Fenster und Montage ebenfalls als qualitative Einheit gesehen werden müssten: „Nur, wenn der Einbau fehlerfrei funktioniert und das Fenster den Kunden insgesamt zufrieden stellt, hat ein Unternehmen langfristigen Erfolg“, so Tschorn.
Gerald Feigenbutz (Kunststofffenster-Profilsysteme) forderte „Mehr Güte im Unternehmen“. „Das RAL-Gütezeichen deckt drei wichtige Bereiche ab: Es wirkt positiv auf die Öffentlichkeit, es hilft bei der stärkeren Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen und es bestimmt den Leistungsumfang der Gütegemeinschaften“, erklärte der Experte. Neben der deutlicheren Werbung mit dem Gütezeichen sei auch der rechtzeitige Start damit von großer Bedeutung für das Unternehmen: „Je früher man mit der Gütesicherung ansetzt, umso weniger teure und unnötige Fehlerkosten entstehen“, so Feigenbutz. Die wichtigste Größe der Gütesicherung sei insgesamt die Kontinuität.
In das gleiche Horn stieß auch Gastredner Professor Dr. Dirk Hass von der Hochschule Heilbronn. Der Marketing-Experte erklärte, dass ein Gütezeichen eine Marke sei, die Vertrauen schafft. Er legte dem Publikum dar, dass rein technische Qualitätsbeschreibungen schon lange nicht mehr ausreichen, um am Markt zu bestehen. Es komme vielmehr darauf an, das RAL-Gütezeichen als Marke, Mehrwert und Abgrenzung von den Mitbewerbern zu verstehen und das auch im Sinne heutiger Kundenerwartungen zu kommunizieren. „Es geht heute nicht um mehr nur um Fensterqualität, sondern um Wohnqualität“, so Hass. Es müssten Nutzen und Emotionen im Vordergrund stehen statt trockener Technik. Außerdem habe sich die Kundenstruktur grundlegend geändert. Es gebe heute viel mehr „Smart-Shopper“, die zwar vermögend seien, aber dennoch preisbewusst kauften. „Diese Kunden sind nur mit klar definierten Mehrwerten zum Kauf höherwertiger Waren zu bewegen“, so Hass.
Wie das funktionieren kann, erfuhren die Teilnehmer der Veranstaltung schließlich von Bernhard Helbing, dem Vorsitzenden der Gütegemeinschaft Fenster & Haustüren und Geschäftsführer der Firma TMP Fenster und Türen Bad Langensalza. Er zeigte anhand firmeneigener Beispiele, wie intern und extern mit dem RAL-Gütezeichen geworben werden kann.
www.ral-schlaegt-norm.de (Organisation Veranstaltung)
www.window.de (Fenster und Fassade)
www.ral-fdks.de (Fugendichtungskomponenten)
www.gkfp.de (Kunststofffenster-Profilsysteme)
www.gmiev.de (Mehrscheiben-Isolierglas)
www.fvsb.de (Schlösser und Beschläge)