Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Österreich: Markt für Sicherheitstüren im Umbruch

Der Umsatz mit Sicherheitstüren brach 2011 um nahezu 16 Prozent ein. Ohne Förderung und Angstmache geht in dem Markt offenbar wenig, analysieren Kreutzer Fischer & Partner im aktuellen Branchenradar.

Sicherheitstüren waren in den letzten Jahren ein gutes Geschäft. Im Zuge der steigenden Anzahl von Einbruchdiebstählen und deren medialer Inszenierung wuchs der Umsatz zwischen 2008 und 2010 um mehr als 50 %. Befeuert wurde die rege Nachfrage aber nicht zuletzt durch üppige Landesförderungen. In Niederösterreich bekam man etwa bis zu 2.000 Euro pro Tür. Dank sinkender Einbruchsraten und einem weiteren Sparpaket war es mit dem Boom im Jahr 2011 aber rasch vorbei. Darüber hinaus wurde in Niederösterreich die Förderung für Sicherheitstüren stark zurückgenommen.

Der Herstellerumsatz sank im abgelaufenen Kalenderjahr um nahezu 16 % gegenüber Vorjahr auf nunmehr 25,4 Mio. Euro. Insbesondere der Austausch von Wohnungseingangstüren in Mehrfamilienhäusern brach völlig zusammen. Die Nachfrage nach sogenannten „Systemtüren“ schrumpfte gegenüber 2010 um beinahe ein Viertel.

Was war geschehen? Zum einen verschwand infolge sinkender Einbruchsraten das Thema Haussicherheit aus der Medienberichterstattung und daher auch vielerorts aus dem Blickfeld der Konsumenten. Zum anderen wurde aber auch die Förderung in einigen Ländern zurückgenommen oder neu strukturiert. In Niederösterreich ist eine Förderung seit Juli 2011 nur mehr im Rahmen der Förderschiene Eigenheim oder Eigenheimsanierung möglich. Für eine Sicherheitstür alleine gibt es nichts mehr. Kurzum: Ohne Förderung und Angstmache geht in dem Markt offenbar wenig.

Gestützt wird der Markt hingegen durch steigende Sicherheitsstandards im Neubau. So werden etwa rund 60 % aller neu errichteten Wohnungen bereits mit Sicherheitstüren ausgestattet, zumeist Türen der Widerstandsklasse 2 (RC 2). Und auch im privaten Wohnbau, also in Ein- und Zweifamilienhäusern greifen immer mehr Haushalte zu Sicherheitstüren. Der Markt wandelt sich von einem anlassgetriebenen Austauschmarkt in einen vom Neubau bzw. Großsanierungen getriebenen Markt. Der eine oder andere bislang erfolgreiche Anbieter wird daher nicht umhinkommen, sein Geschäftsmodell neu auszurichten.

www.kfp.at