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Nordischer Fenstermarkt blickt in eine gute Zukunft

Der Markt für Fenster hat in den nordeuropäischen Ländern im letzten Jahr mit einem leichten Absatzplus (1,1%) abgeschlossen. Zum Großteil ist das positive Ergebnis Schweden zu verdanken welches seine Verkaufsmenge um 6,7% steigern konnte. Auch Norwegen (+0,9%) trug ein wenig zu dem positiven Gesamtergebnis bei.

Auf der anderen Seite hatten Finnland (-3,2%) und Dänemark (-3,5%) sinkende Verkaufszahlen zu beklagen. Bis 2017 werden sich jedoch, laut einer Studie von Interconnection Consulting, wieder alle skandinavischen Fenstermärkte auf einem Wachstumspfad befinden.

Schon in diesem Jahr soll sich der dänische Fenstermarkt von seinem kurzen Einbruch, den er 2015 erlitten hat, erholen und das Absatzniveau von 2014 überbieten. Insgesamt wurden 2015 34.000 weniger Fenstereinheiten verkauft als noch im Jahr zuvor. Das gesamte Marktvolumen fiel um 2,5% auf 250,8 Mio. Euro. Jedoch hat sich die Trendwende schon angekündigt: Im vergangenen Jahr stiegen die Baugenehmigungen um 30% gegenüber 2014. Das soll auch den Fenstermarkt wieder befeuern. Für 2016 erwartet Interconnection für den dänischen Fenstermarkt ein Wachstum von 4,0% in Menge und 6,0% in Wert. Die stärkste Produktgruppe im Fensterbau sind in Dänemark Holz/Metall-Kombinationen mit einem Marktanteil von 49,3%. Danach folgen Holz (22,3%) und Metall (15,6%).

Sorgenkind Finnland

Anders die Situation in Finnland: Eine hohe und noch immer steigende Arbeitslosigkeit und eine damit einhergehende schwache Investitionsbereitschaft macht Finnland zum nordischen Sorgenkind. Waren es 2012 noch 907.200 verkaufte Einheiten, sind es drei Jahre später nur noch 780.000 Fenster gewesen, die die Branche absetzen konnte. Bis 2017 erwartet Interconnection auch für Finnland positive Wachstumsraten am Fenstermarkt. Dann sollte sich auch die Bauindustrie vollständig erholt haben und die Zuversicht unter den Investoren wieder zurückgekehrt sein. Die dominierende Produktgruppe in Finnland bildet die Holz/Metall-Kombination mit einem Marktanteil von 76,9%.

Norwegen: Restrukturierung der Wirtschaft löst Bauboom aus

In Norwegen wurde der negative Effekt des niedrigen Ölpreises teilweise durch die Abwertung der Norwegischen Krone kompensiert, was zu einer höheren Wettbewerbsfähigkeit norwegischer Unternehmen gegenüber der ausländischen Konkurrenz führte. Damit einhergehend, gab es trotz leichter Absatzsteigerungen leichte Umsatzeinbußen in Euro (-0,6%). Trotzdem erlebt Norwegen gerade einen kleinen Bauboom. Die Zahl der Baugenehmigungen stieg im vergangenen Jahr um 15% gegenüber 2014. Kein Wunder also, dass der Fenstermarkt für Neubauten (+5,6%) stärker wächst als der Fenstermarkt im Renovierungssegment. Insgesamt liegt der Anteil der Neubauten am gesamten Fenstermarkt bei 49,8%. Bezüglich der Produktgruppen ist in Norwegen das beliebteste Material im Fensterbau Holz mit 52,9% gefolgt von der Holz/Metall-Kombination (33,5%).

Schweden bleibt Wachstumslokomotive des Nordens

Der schwedische Fenstermarkt wurde im letzten Jahr getrieben durch eine hohe Investitionstätigkeit aufgrund niedriger Zinssätze und sinkender Arbeitslosigkeit. Interconnection erwartet auch für 2016 Wachstumsraten von 3,8% in Menge und 6,2% in Wert. Das prognostizierte geringere Wachstum im Vergleich zu 2015 begründet sich aufgrund der prognostizierten Stagnation im Renovierungssektor. Dieser erreichte 2015 seinen Höhepunkt, nachdem der Staat eine 50%ige Steuererleichterung für Renovierungsarbeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden gewährte. Der Steueranreiz wurde jedoch in diesem Jahr auf 30% reduziert. Für 2016 wird vor allem der Neubaubereich am Fenstermarkt stark wachsen (+6,0%). Dieses Segment hat auch Nachholbedarf, denn der Anteil des Neubausegments am Fenstermarkt in Schweden beträgt nur knapp ein Viertel (24,4%). Auch in Schweden setzt man hauptsächlich auf die Kombination aus Holz und Metall (65,0%).

Nordische Trends

Der Trend zur Holz/Metall-Kombination bleibt auch zukünftig im gesamten nordischen Wirtschaftsraum unverändert: In dieser Produktgruppe prognostiziert Interconnection bis 2019 länderübergreifend eine jährliche Steigerungsrate von 4,2%. Dominierender Absatzmarkt für Fenster bleibt das Renovierungssegment, dass 2015 63,3% ausmachte. Der Neubaubereich wird jedoch in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen und seinen Marktanteil bis dahin um 1,4% erhöhen. Auch der Wohnbau mit einem Anteil von 70,6% im Jahr 2015 wird weiterhin gegenüber den gewerblich genutzten Bauten klar die Oberhand behalten und bis 2019 nur geringfügig an Marktanteilen einbüßen (-0,8%).

Der IC-Market Forecast® ist eine regelmäßig durchgeführte Markt- und Branchenanalyse, die wesentliche Informationen für nationale, europäische und internationale Märkte erhebt und analysiert.

www.interconnectionconsulting.com