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Neues Floatwerk in Osterweddingen

Am 19. Januar wurde in Osterweddingen bei Magdeburg ein neues Floatglaswerk, eine Kooperation der Scheuten Gruppe und der Interpane Glas Industrie AG, erstmals der Presse vorgestellt. Die Anlage verfügt über eine Tageskapazität von 700 t eisenarmes Weißglas. Die GLASWELT war vor Ort, um sich für ihre Leser umzusehen.

Die Verantwortlichen haben das neue Floatgwerk von f | glass, so der Name des gemeinsamen Unternehmens, mitten im deutschen Solar Valley platziert. Dort befinden sich nicht nur Glasrohstoffe wie Quarzsand, Soda sowie Kalk und Dolomit in unmittelbarer Nähe, sondern auch viele potentielle Kunden aus der Solarindustrie.

Das habe verschiedene Vorteile, so Herbert Köhler, Geschäftsführer von F | Glass, man müsse das Glas, das speziell für die Solarbranche produziert würde, nicht erst über lange Strecken anliefern. Dies spare erhebliche Logistikkosten und sei zudem ein guter Beitrag in Sachen Umweltschutz und CO2-Vermeidung.

Das neue Werk wurde mit Mitteln von Land, Bund und EU gefördert. Es ist die vierte Floatanlage in Sachsen-Anhalt. Damit befinden sich rund ein Drittel der deutschen und zehn Prozent der europäischen Flachglasproduktion in diesem Bundesland.

Kombinierte Herstellung und Veredlung
In Osterweddingen wird eisenarmes Weißglas produziert, dass sich für Solaranwendungen ebenso eignet, wie für den Bauglassektor. Das Besondere an der neuen Fertigung ist, dass die Veredlung direkt an die Floatherstellung angeschlossen ist, einschließlich einer Beschichtungsanlage. Mit dieser lassen sich bei den Bandmaßen Formate bis zu 7.000 x 3.210 mm beschichten, erläuterte Ruud Gerlings, Geschäftsführer der neuen Vertriebsgesellschaft F | Solar. Gerade beim Solarglas helfe eine Antireflexschicht auf dem Deckglas, den Wirkungsgrad der Solarzellen zu erhöhen. Die veredelten Gläser werden dann von der gemeinsamen Unternehmenstochter namens F | Solar vermarktet.

Bereits seit Dezember 2009 wird vor Ort das neue "ipafloat"_Glas in Bandmaßen und Geteilten Bandmaßen in allen Dicken von 4 bis 10 mm produziert und für den Verkauf bereitgestellt.

Insgesamt wurde in das Werk mit seinen 265 Mitarbeitern 188 Mio. Euro investiert. Mit der Tageskapazität von 700 Tonnen, so Vertriebsleiter Thomas Keyser, könne man pro Jahr am Standort rund 6. Mio. Quadratmeter Glas beschichten und weiter veredeln. Als Kunden fungieren Solarunternehmen in Deutschland und Europa, ebenso wie Unternehmen aus dem Bauglassektor.

Matthias Rehberger

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