Durch ein neues Produktionsverfahren ist Gebhardt-Stahl, Spezialist für Stahlprofile, nun in der Lage, thermisch getrennte Verstärkungsprofile für Kunststofffenster in hoher Fertigungsgüte herzustellen. Für das Produktionsverfahren hat man ein Patent angemeldet.
Bei der Thermischen Trennung werden Stahl und Kunststoff so miteinander kombiniert, dass Steifigkeit und Festigkeit des gesamten Profils nahezu unbeeinträchtigt bleiben. Gleichzeitig wird die Wärmeleitung des Stahlprofils unterbrochen und sehr stark reduziert.
Konstruktionsleiter Martin Hesse: „Wir können dank der neuen Fertigungstechnologie mit diesem innovativen Produkt die Wärmeleitfähigkeit bei bereits bestehende Fenstersystemen um bis zu 20% Prozent reduzieren. Man muss nur anstelle der herkömmlichen Armierungen unsere neuen thermisch getrennten Profile einsetzen.“
Um bei einem Fenstersystem höchstmögliche Isolationswerte erzielen zu können, mussten Fensterhersteller bislang grundsätzliche Änderungen am Gesamtsystem vornehmen. Diese sind aufgrund immenser Forschungs- und Entwicklungsarbeiten aber sowohl zeit- als auch kostenintensiv.
Bei der neuen Maschine, die seit Frühsommer 2009 entwickelt wurde, wird mit Hilfe von flüssigem Kunststoff, der sich gezielt und zügig erhärtet, ein formschlüssiger Verbindungssteg zwischen zwei Metallkomponenten erzeugt. Der Materialwechsel unterbricht somit die Wärmeleitung. Hesse: „Sowohl die Herstellung als auch die spätere Verarbeitung der Fenstersysteme bleiben durch den Einsatz der thermisch getrennten Profile gänzlich unberührt.“ Dies gelte insbesondere für die verschiedensten Arbeitsschritte, wie etwa: Verstärkungsprofile auf Länge schneiden sowie die Armierung mit dem Kunststofffensterprofil zu verschrauben.
Darüber hinaus wird bei Gebhardt-Stahl neben dieser neuen Fertigungsanlage seit Anfang 2010 eine Software zur Berechnung der Wärmedurchgangskoeffizienten (Uf-Werte) eingesetzt. Das Berechnungsprogramm Flixo macht es möglich, die in der eigenen Konstruktion entwickelten thermisch getrennten Profile exakt auf die jeweiligen Fenstersysteme abzustimmen, und so die optimalen Isolations- und Statikwerte zu entwickeln.