Schneller und genauer als es das menschliche Auge vermag inspizieren sechs Kameras bei heroal jetzt die Profile. Diese neue Oberflächeninspektion bildet den Kern der Qualitätsstraße, die der Hersteller von Aluminiumsystemen in seinem Werk II nun auch offiziell vorgestellt hat.
Mit seiner neuen Qualitätsstraße gibt heroal auch ein neues Versprechen: "Unter der Folie ist alles in Ordnung. Der Kunde muss nichts mehr kontrollieren und kann die Schutzfolie erst ganz am Ende abziehen", sagt Jürgen Schöppner, Werksleiter Werk II beim westfälischen Hersteller hochwertiger Aluminiumsysteme. Kern der neuen Anlage ist die vollautomatische und objektive Oberflächeninspektion, der die Profile unterzogen werden. Insgesamt sechs Kameras inspizieren schneller und vor allem genauer, als das ein menschliches Auge kann, die Oberflächen der Profile auf kleinste Unebenheiten.
Dazu wurden mit Dr. Thomas Herrmann, ö. b. u. v. Sachverständiger für Pulverbeschichtungstechnologie der IHK Dresden, die Qualitätsstandards des Herstellers genau erarbeitet und im Oberflächeninspektionssystem implementiert. Erkennen die Kameras nun eine Unregelmäßigkeit, wird das entsprechende Profil sofort aussortiert. Doch sobald die Profile die Inspektion erfolgreich passiert haben, wird auf sämtliche Hauptsichtflächen eine Schutzfolie engebracht. Somit kann Schöppner auch sein Versprechen abgeben. Der Kunde hat den Vorteil, dass er den Schutz auf der Baustelle auf dem Profil lassen kann, bis sämtliche Arbeiten drumherum erledigt sind, das Profil also keinen Schaden mehr nehmen kann. Und damit auch beim Entfernen der Schutzfolie das Profil nicht noch beschädigt wird, wird laut Geschäftsführer Konrad Kaiser derzeit ein kleines Tool zum Auspacken entwickelt, das dann demnächst den Auslieferungen beigefügt wird.
Prozesse optimieren
Seit 2012 beschäftigte man sich bei heroal bereits mit dem Gedanken einer solchen Qualitätstraße. "Das Thema wurde nicht wegen Reklamationen ins Leben gerufen", macht Schöppner deutlich, "sondern um Prozesse zu optimieren." Denn neben der Oberflächeninspektion ist auch das anschließende auftragen der Schutzfolien recht spektakulär. "15 verschiedene Folien in unterschiedlichen Breiten", so Lukas Beermann, Projektleiter der Qualitätstraße, "sind da geladen." So wählt die Maschine stets die passende Folie und bringt diese vollautomatisch auf den Profilen auf.
Integriert ist auch ein vollautomatisches Kommissionierungslager. Das sortiert nicht nur die Aufträge passend zusammen, hier wird auch erkannt, falls tatsächlich einmal ein Profil durch das strenge Raster gefallen ist und ausgemustert wurde. Die Lieferung wird erst freigegeben, wenn das entsprechende Profil nachproduziert wurde und somit die Lieferung komplett ist. Ein modernes Lagerverwaltungssystem steuert dabei die Logistikprozesse. So sollen von der Bestellung bis zur Lieferung von RAL-Produkten maximal zwei Wochen ins Land gehen.
Für die Zukunft gerüstet
Seit einigen Wochen bereits nutzt man bei heroal die Qualitätsstraße. "Es ist angelaufen und es wird immer mehr, was darüber verarbeitet wird", so Geschäftsführer Konrad Kaiser über das 6,8 Millionen Euro teure Projekt. Wann die Straße in vollem Umfang gebutzt werden wird, darauf will sich Kaiser nicht festlegen lassen, zumal doch noch ganz vereinzelt noch Kleinigkeiten optimiert werden. "Es wird aber diesen Sommer so weit sein", verspricht er schmunzelnd. Komplett nach eigenen Angaben sei die Qualitätsstraße produziert worden, "alles wurde für uns gefertigt." Ziel ist, dass am Ende alle Profile den Weg über die Qualitätsstraße nehmen. Zumal "die neue Qualitätsstraße alle Anforderungen übertrifft, die heute gelten", so Kaiser. "Damit sind wir für die Zukunft gerüstet."