Deutscher Mittelstand — Quo vadis? Dr. Carsten Linnemann, Mitglied des Bundestags und gleichzeitig Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU, gab im Rahmen eines Unternehmerfrühstücks bei der aluplast GmbH konkrete Antworten, was die Behandlung des Mittelstandes angeht. Außerdem kritisierte er die EnEV als Kostentreiber und sprach sich für die Wiedereinführung des Meisterbriefes aus.
Rund 40 Unternehmer und Selbstständige aus der Region Karlsruhe waren der auf Anregung des Karlsruher Bundestagsabgeordneten Ingo Wellenreuther erfolgten Einladung der aluplast GmbH gefolgt: „Wir haben uns ganz bewusst für einen Besuch bei aluplast entschieden“, sagte Wellenreuther bei seiner Begrüßung. „Die Firma aluplast steht mit der Familie Seitz im besten Sinne für den deutschen Mittelstand. Von hier wird beste Qualität ‚Made in Germany‘ in alle Welt, nämlich in mehr als 30 Länder, exportiert. Das zeigt, dass hier hervorragende Arbeit geleistet wird.“
CEO Dirk Seitz nutzte die Präsenz zweier Bundespolitiker für einen Appell, die Durchsetzung der energiepolitischen Ziele der Bundesregierung im Sinne der gesamten Fensterbranche weiter zu forcieren: „Allein in Deutschland wäre der Austausch von sage und schreibe 289 Mio. Fenstereinheiten energetisch sinnvoll – im Kampf gegen den Klimawandel eigentlich alternativlos. Was tatsächlich saniert wird, bleibt jedoch weit hinter diesem Bedarf zurück. Die Politik setzt mit den Krediten der KfW zwar finanzielle Anreize, doch das allein genügt offenbar nicht. Hier besteht noch Nachbesserungsbedarf.“
EnEV: Kostenbelastung für Bauleistungen
Das Thema der Veranstaltung sah Dirk Seitz bei der aluplast GmbH ideal platziert, denn die Erfolgsfaktoren des deutschen Mittelstands – nämlich Innovationskraft, Durchdringung ausländischer Märkte sowie Familienunternehmertum - seien auch charakteristisch für die positive Entwicklung des Karlsruher Systemherstellers. Carsten Linnemann konstatierte in seinen Ausführungen, dass die Energieeinsparverordnung zu einer Verteuerung von Bauvorhaben geführt habe.
Daher plane seine Partei verschiedene Maßnahmen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, unter anderem Entlastungen bei der Grunderwerbssteuer.
Ziel sei, den Anteil der Hauseigentümer an der Gesamtbevölkerung zu erhöhen, denn hier befindet sich Deutschland im europäischen Vergleich an letzter Stelle.
Carsten Linnemann sprach sich darüber hinaus auch für eine verstärkte Werbung für duale Ausbildungsgänge aus, um dem massiven Fachkräftemangel zu begegnen. Die dringend benötigten Berufe möchte der Politiker gerade im handwerklichen Bereich fördern. Dazu gehört für ihn auch, den in vielen Berufen abgeschafften Meisterbrief wieder einzuführen, um eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu gewährleisten.
Im Anschluss nutzten die anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer nicht nur die Gelegenheit, ihre Fragen und Anliegen an die Bundestagsabgeordneten zu richten, sondern konnten sich auch gemeinsam mit ihm im Showroom selbst ein Bild von der Innovationskraft des Karlsruher Familienunternehmens machen.