Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr besuchten Ende letzten Jahres bereits zum dritten Mal das ift Rosenheim. Das KSK trainiert besondere Fähigkeiten, um in Notsituation schnell und effizient agieren zu können und bei riskanten Einsätzen erfolgreich zu sein. Hierzu zählt auch das Aufsprengen, Aufbrechen und Aushebeln von Türen.
Die Bundeswehr nutzt die Erfahrung des ift, um ihren Soldaten tiefere Einblicke hinsichtlich Einbruchhemmung und Sicherheitskonzepten zu ermöglichen.
Im theoretischen Teil der Schulung ging es um einen Erfahrungsaustausch zu Einbruchhemmung und Sicherheitstechnik. Hier profitierten die 13 Soldaten und eine Soldatin von den langjährigen Erfahrungen des ift, beispielsweise. dem Planen von Sicherheitskonzepten für Gefängnisse, Botschaften und Regierungsgebäuden.
Der praktische Teil verdeutlichte die Konstruktionsmerkmale von Fenstern und Türen. Hier wurden Ein- und Aufbruchversuche an Fenstern mit unterschiedlichen Widerstandsklassen der Einbruchhemmung durchgeführt. Die Soldaten legten dabei selbst Hand an. Die Versuche wurden durch das Experimentieren mit einem „Spreizer“ ergänzt, der normalerweise von der Feuerwehr verwendet wird, um Autowrackteile aufzutrennen.
Normalerweise benutzen die Soldaten in ihren Einsätzen häufig Sprengstoff oder andere Hilfsmittel. Bei ihren Einbruchversuchen am ift wurde ihnen bewusst, wie anstrengend das händische Aufbrechen eines Fensters oder einer Tür sein kann. Besonders bei „stillen“ Einsätzen ist dies jedoch manchmal notwendig.
Ziel der Schulung war es, den Soldaten tiefere Einblicke zu geben und eigene praktische Erfahrungen zu ermöglichen. Das neu gewonnene Wissen zu Einbruchhemmung und Sicherheitskonzepten können die Soldaten nun auf ähnliche Situationen während ihrer Ausbildung und bei möglichen Einsatzszenarien beim KSK anwenden.
Beide Seiten profitierten von einem intensiven Erfahrungsaustausch. Denn nicht nur die Soldaten konnten ihren Horizont bei der Einbruchhemmung erweitern. Auch das ift lernte dabei sehr „brachiale“ Einbruchmethoden kennen, die in Zeiten von erhöhter Terrorgefahr vermehrt zum Einsatz kommen können.