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Homag schreibt rot, aber Kostenreduzierung greift

Der Maschinenbauer hat heute seine Halbjahresbilanz vorgelegt: Die Auftragslage verbessert sich im 2. Quartal und Kostenreduzierungsmaßnahmen würden greifen. Aber im Jahresvergleich sieht es eher düster aus: Der Auftragseingang brach um 56 Prozent ein und man erwartet 2009 einen Umsatzrückgang von bis zu 40 Prozent.

Gegenüber den ersten drei Monaten 2009 hat sich die Geschäftsentwicklung der Homag Gruppe im 2. Quartal wieder etwas verbessert. Das Volumen ist aber immer noch weit vom Vorjahresquartal entfernt, das allerdings noch unter komplett anderen Vorzeichen stand. So stieg der Auftragseingang des weltweit führenden Herstellers von Maschinen und Anlagen für die holzbearbeitende Industrie im 2. Quartal 2009 im Vergleich zum 1. Quartal um 35 Prozent von 75 auf 101 Mio. Euro (Vj.: 169 Mio. Euro). Noch-Vorstandssprecher Dr. Joachim Brenk führt die verbesserte Auftragslage in erster Linie zurück "auf den erfolgreichen Verlauf der Branchenleitmesse Ligna im Mai, bei der wir ein großes Interesse an unseren Neuentwicklungen verzeichnet haben". Ebenfalls etwas erholt hat sich der Auftragsbestand, der bei 161 Mio. Euro und damit nahezu auf dem Niveau vom Jahresende 2008 (164 Mio. Euro) lag (30.06.2008: 276 Mio. Euro).
Der Umsatz im 2. Quartal 2009 belief sich auf 122 Mio. Euro nach 119 Mio. Euro im Auftaktquartal 2009 und 223 Mio. Euro zwischen April und Juni 2008.

Die Umsetzung der bereits bei den ersten Anzeichen der Krise vom Unternehmen frühzeitig eingeleiteten Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung und Kostenreduzierung laufe nach Vorstandsangaben plangemäß. So konnten die Kosten beim Personal, den Leiharbeitern und den sonstigen betrieblichen Aufwendungen im 2. Quartal um weitere 32 Mio. Euro reduziert werden und sind damit im 1. Halbjahr 2009 (inkl. der umsatzproportionalen Kosten) bereits um über 56 Mio. Euro gesunken. Die Mitarbeiterzahl hat sich zwischen April und Juni 2009 um rund 250 Mitarbeiter und seit dem 30. September 2008 um rund 500 Mitarbeiter verringert. Damit seien in der Gruppe zum 30. Juni 5.136 Mitarbeiter (bzw. 4.905 Mitarbeiter exklusive der Anfang 2009 mehrheitlich übernommenen Benz GmbH Werkzeugsysteme) tätig. Zusätzlich wurden seit September 2008 rund 330 Leiharbeiter abgebaut. Der außerordentliche Aufwand für diese Restrukturierungsmaßnahmen/Einmaleffekte belief sich im 2. Quartal auf 7,3 Mio. Euro.

Der Erfolg dieser Kostenreduzierung zeigt sich im bereits wieder positiven EBITDA des 2. Quartals in Höhe von 4,9 Mio. Euro (Vj.: 22,5 Mio. Euro) vor diesem außerordentlichen Aufwand und nach dem Ergebnis aus Mitarbeiterbeteiligung. Nach dem außerordentlichen Aufwand und vor dem Ergebnis aus der Mitarbeiterbeteiligung beträgt das EBITDA -4,1 Mio. Euro (25,2 Mio. Euro).

1. Halbjahr 2009
Beim Halbjahresvergleich zeigt sich die völlig veränderte Marktlage deutlich, da im 1. Halbjahr 2008 von der Wirtschaftskrise im Maschinenbau noch nichts zu spüren war. Der Umsatz der Gruppe lag im 1. Halbjahr 2009 bei 241 Mio. Euro (450 Mio. Euro) und der Auftragseingang bei 176 Mio. Euro (401 Mio. Euro). Das EBITDA vor außerordentlichem Aufwand und nach dem Ergebnis aus Mitarbeiterbeteiligung beträgt 2,9 Mio. Euro (Vj.:48,0 Mio. Euro).

Ausblick
Angesichts der anhaltend schwierigen Marktlage rechnet der Vorstand der Gruppe unverändert mit einem schwachen Geschäftsjahr 2009 und erwartet einen Umsatzrückgang von bis zu 40 Prozent. Durch die massiven Kosteneinsparungen geht der Vorstand von einem positiven EBIT vor den außerordentlichen Aufwendungen für das 2. Halbjahr 2009 aus. Im Gesamtjahr soll das EBIT vor den außerordentlichen Aufwendungen aufgrund des schwachen Jahresbeginns leicht negativ sein.
Hauptziel der Unternehmensgruppe im Geschäftsjahr 2009 bleibt es nach Angaben von Vorstandssprecher Brenk, der die Gruppe zum Jahresende verlässt, die Kapazitäten an die veränderte Markt- und Auftragslage anzupassen. "Mit unseren bereits frühzeitig beschlossenen Maßnahmen werden wir die Personalkapazität inklusive Leiharbeiter und Kurzarbeit bis Anfang 2010 um rund 1.400 Stellen gegenüber dem Höchststand im 3. Quartal 2008 reduziert haben. Damit sind wir für das erwartete künftige Umsatzvolumen sehr gut aufgestellt."

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