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Homag rutscht in die Miesen

Homag hat im ersten Quartal mehr ausgegeben als eingenommen. Aber: Gegenüber dem Auftragseingang im 4. Quartal 2008 ist kein weiterer Rückgang zu verzeichnen gewesen, weshalb Vorstandssprecher Dr. Joachim Brenk davon ausgeht, dass "die Talsohle wohl erreicht ist".

Der Auftragseingang zwischen Januar und März 2009 lag mit 75 Mio. Euro deutlich unter dem des allerdings noch sehr starken 1. Quartals 2008 (232 Mio. Euro). Gegenüber dem Auftragseingang im 4. Quartal 2008 in Höhe von 77 Mio. Euro ist jedoch kein weiterer Rückgang zu verzeichnen, weshalb Vorstandssprecher Dr. Joachim Brenk davon ausgeht, dass "die Talsohle wohl erreicht ist".

Das Unternehmen hat auf dieses verringerte Geschäftsvolumen mit umfassenden Maßnahmen schnell reagiert und seine Kosten bereits deutlich reduziert.
Neben Einsparungen für Messen und Werbung sowie bei den variablen Kosten hat sich die Mitarbeiterzahl in den letzten beiden Quartalen von 5.404 Mitarbeitern zum 30. September 2008 auf 5.152 Mitarbeiter zum Ende des 1. Quartals 2009 reduziert. Zusätzlich hat man 330 Leiharbeiter abgebaut. Hinzu kommen allerdings die 235 Mitarbeiter aus der zu Jahresbeginn mehrheitlich übernommenen BENZ GmbH Werkzeugsysteme.

"Den starken Umsatzrückgang konnten wir aber auch mit diesen deutlichen Kostensenkungen von 24 Mio. Euro, die ihre volle Wirkung teilweise auch erst in den folgenden Quartalen entfalten, nicht kompensieren", erklärt Finanzvorstand Hermann.

Aus der Summe aller Faktoren ergibt sich ein negatives EBITDA von -4,4 Mio. Euro (Vj.: 27,8 Mio. Euro) nach außerordentlichem Aufwand und vor dem Ergebnis aus der Mitarbeiterbeteiligung. Das EBT vor außerordentlichem Aufwand und nach dem Ergebnis aus Mitarbeiterbeteiligung beläuft sich auf -10,9 Mio. Euro (Vj.:19,4 Mio. Euro).

Ausblick
Bei der HOMAG Gruppe rechnet man mit einem insgesamt schwachen Jahr 2009 und geht nicht davon aus, dass es im Jahresverlauf noch zu einer deutlichen Geschäftsbelebung kommt. Das Auftragsvolumen soll im 2. Quartal nochmals auf dem Niveau des 1. Quartals liegen und im 2. Halbjahr wieder etwas anziehen, unter anderem auch durch positive Impulse von der Branchenleitmesse Ligna im Mai in Hannover.

Vorstandssprecher Brenk: "Wir kommen um eine weitere personelle Kapazitätsanpassung in der Größenordnung von 400 Mitarbeitern nicht umhin und prüfen derzeit alle Möglichkeiten, dies so sozialverträglich wie möglich umzusetzen." Denkbar sei beispielsweise auch ein erweitertes Kurzarbeitspaket.

Finanzvorstand Hermann geht bereits im 2. Quartal von einem positiven EBITDA vor Restrukturierungs-/Einmalaufwendungen aus. Für das Gesamtjahr 2009 strebt der Vorstand vor den Restrukturierungs-/Einmalaufwendungen, die bei gut 10 Mio. Euro liegen werden, ein leicht positives EBIT an.

Börsenreaktion
Der Kurs der Homag-Aktie brach nach Bekanntgabe der Quartalszahlen deutlich um rund 8 Prozent ein. Analysten der LBBW urteilten, dass Angesichts der Entwicklung im ersten Quartal die Prognose für das laufende Jahr recht ambitioniert ausgefallen wäre.



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