Turnaround nach der Krise: Umsatzplus von 50 Prozent und wieder positive Ergebnisse. Aber: Finanzvorstand Andreas Herrmann geht.
Die anhaltend gute Kapazitätsauslastung hat bei der Homag Group AG, dem weltweit führenden Hersteller von Maschinen und Anlagen für die holzbearbeitende Industrie, zu einem positiven 2. Quartal 2010 geführt. Das erzielte Umsatzplus von nahezu 50 Prozent auf 181 Mio.
Euro (Vj.: 122 Mio. Euro) zeigt die klare Aufwärtstendenz. Auch beim Auftragseingang mit eigenen Maschinen und Umbauten konnte das im SDAX notierte Unternehmen deutlich auf 134 Mio. Euro (Vj.: 101 Mio. Euro) zulegen und seinen Auftragsbestand entsprechend auf 200 Mio. Euro (Vj.: 161 Mio.
Euro) steigern. Vorstandssprecher Rolf Knoll führt die verbesserte Auftragslage auf die wieder gestiegene Nachfrage, innovativen Produkten sowie der globalen Präsenz der Gruppe insbesondere in den wichtigen Wachstumsmärkten in Asien und Südamerika zurück. "Das 2. Quartal hat bestätigt, dass wir uns schnell und nachhaltig von dem massiven Rückschlag der Wirtschaftskrise erholt und in die Erfolgsspur zurückgefunden haben", so Knoll weiter.
Die Gründe für die nachhaltige Rückkehr zu positiven operativen Ergebnissen sieht Finanzvorstand Andreas Hermann im gestiegenen Geschäftsvolumen in Verbindung mit den umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen.
Die Personalentwicklung im Konzern im 2. Quartal 2010 zeigt ebenfalls den Aufwärtstrend der Gruppe. So hat sich der Personalstand zum 30. Juni 2010 im Vergleich zum Jahresende 2009 (4.954
Mitarbeiter) leicht erhöht. Zudem sind zum Ende des 2. Quartals im Unternehmen wieder 95 Leiharbeiter beschäftigt.
1. Halbjahr 2010
Der Halbjahresvergleich mit den ersten sechs Monaten 2010 verdeutlicht die positive Entwicklung der Homag Group noch eindrucksvoller - auch weil das 1. Halbjahr 2009 stark von der Wirtschaftkrise geprägt war. So stieg der Umsatz in diesem Zeitraum um 44 Prozent auf 346 Mio. Euro (Vj.: 241 Mio. Euro) und der Auftragseingang konnte um 71 Prozent auf 300 Mio. Euro (Vj.: 176 Mio.
Euro) zulegen. Die Ergebniskennzahlen dokumentieren die nachhaltige Rückkehr in die Profitabilität. Das EBITDA vor dem außerordentlichen Aufwand und vor dem Ergebnis aus der Mitarbeiterbeteiligung beträgt im 1. Halbjahr 2010 27,7 Mio. Euro (Vj.: -0,5 Mio. Euro). Nach Anteilen Dritter hat sich das Periodenergebnis auf 2,8 Mio. Euro (Vj.: -18,8 Mio. Euro) verbessert und führt zu einem Ergebnis je Aktie von 0,18 Euro (Vj.: -1,20 Euro).
Ausblick
Nach dem guten 1. Halbjahr 2010, das auch zu einem entsprechend hohen Auftragsbestand zur Jahresmitte geführt hat, blickt der Vorstand optimistisch nach vorne und erhöht die Umsatzprognose für 2010: Nachdem man zu Jahresbeginn noch von einem Umsatz von 600 Mio. Euro ausgegangen war und nach dem 1. Quartal 620 Mio. Euro für möglich hielt, rechnet der Vorstand jetzt mit einem Umsatz in 2010 von über 650 Mio. Euro.
Der Auftragseingang, der Gruppe weist im Jahresverlauf wieder die übliche Saisonalität mit tendenziell rückläufigen Werten auf. "Im Gesamtjahr erwarten wir hier aber eine Steigerung in der Größenordnung von rund 20 Prozent", sagt Rolf Knoll.
Finanzvorstand Herrmann wird Homag verlassen
Ein Tag vor der Veröffentlichung der Halbjahresbilanz informierte die Homag Group über die Beendigung des Vertrages mit dem Finanzvorstand: Hermann hat den Aufsichtsrat aus persönlichen Gründen um eine vorzeitige Beendigung seines Vertrages gebeten und wird deshalb im Rahmen einer einvernehmlichen Regelung auf eigenen Wunsch zum 31. März 2011 die Homag Group AG verlassen. Der Aufsichtsrat dankt Andreas Hermann für seine Tätigkeit und die besonderen Verdienste um die Weiterentwicklung des Homag-Konzerns ausdrücklich. Dies gilt in besonderem Maße für sein großes Engagement bei dem von ihm maßgeblich gestalteten erfolgreichen Börsengang im Jahre 2007. Der Aufsichtsrat habe die Suche nach einem geeigneten Nachfolger bereits eingeleitet. Durch den Verbleib von Hermann bis zum März 2011 im Unternehmen werde sichergestellt, dass eine reibungslose Übergabe an den neuen CFO erfolgen kann.