Das Eggenfeldener Unternehmen Hoco Fenster und Haustüren GmbH hat zum 26. Februar Insolvenz angemeldet. Der Hersteller von Fenstern, Haustüren und Sonnenschutzprodukten hat beim zuständigen Amtgericht Landshut einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Schuld an der Misere sollen auch Softwareprobleme sein.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter sei der Landshuter Rechtsanwalt Dr. Jochen Zaremba bestellt worden.
In der Passauer Neuen Presse wird berichtet, dass der zuständige IG Metall-Mann Theodor Meisinger bereits vor Wochen von den Problemen im Unternehmen erfahren habe. Löhne wären zu spät gezahlt worden und Urlaub sollte nach Weihnachten genommen werden, so Meisinger.
Es wird auch berichtet, dass sich Probleme mit einer Produktionsplanungssoftware ergeben hätten. "Ich habe mir sagen lassen, dass die Schwierigkeiten bei Hoco Fenster und Haustüren sicher nicht der Auftragslage geschuldet sind, denn die ist ja nicht schlecht", sagt der IG Metall-Mann gegenüber der Zeitung. Probleme soll es aber mit der Finanzausstattung gegeben haben.
Als weiterer Grund für die Misere wird auch die "schlechte Versorgungslage" angeführt.
Hoco-Betriebsratschef Christian Stümpfl berichtet gegenüber der Passauer Neuen Presse, dass man in den vergangenen beiden Wochen die Produktion teilweise einstellen musste, nur an zwei Tagen pro Woche sei gefertigt worden.
Das Unternehmen hat eine wechselvolle jüngere Vergangenheit: Lange war sie in Besitz der Haas-Gruppe, die dann aber im November 2015 ihre Bauelemente-Sparte mit Hoco und Bayerwald und Wo&Wo an die Münchner Industrieholding Adcuram veräußerte. Im September 2016 gab Adcuram den erneuten Verkauf von Hoco an Harald Meyer und Philipp Stiehl bekannt. Das Duo steckt hinter den beiden Investoren Navigis AG und Apex AG.
Hoco ist ein Fensterhersteller, der die Fensterprofile für Fenster sowie Balkon- und Terrassentüren selbst extrudiert. Rund 250 Mitarbeiter arbeiten im Werk in Eggenfelden. Der Umsatz lag 2017 bei rund 29 Mio. Euro.