Zum hundertjährigen Jubiläum zieht der niedersächsische Beschlaghersteller eine positive Bilanz. Und nicht nur das: aktuell wird der Standort in Helpsen ausgebaut und erweitert. Die GLASWELT sprach mit Geschäftsführerin Petra Hautau über die künftige Firmenausrichtung.
Petra Hautau war nicht nur angesichts der positiven Geschäftszahlen zufrieden (Umsatz 2009: 42 Mio. Euro), auch der Baufortschritt der neuen Firmenstätte in Helpsen verlaufe termingerecht. Was die guten Zahlen angeht, so sei der Umsatz gegenüber 2008 leicht gestiegen. Die Nachfrage sei so stark gewesen, dass es bis Ende 2009, trotz 3-Schicht-Betrieb, kurzfristig auch Engpässe gegeben hätte. Die stärksten Märkte 2009 waren Deutschland und Österreich. Sehr erfreulich sei gewesen, dass man in Spanien den Umsatz - trotz starker Rückgänge im Baumarkt - um 40 Prozent steigern konnten.
4 Prozent Wachstum für 2010 angepeilt
Ziel für dieses Jahr sei es, in allen Märkten Umsatzzuwächse von bis zu 4 Prozent zu erreichen. Des Weiteren sollen Süd-Ost-Asien und Nordamerika als neue Märkte für Hautau-Beschläge gewonnen werden. Gleichzeitig wolle man die Vertriebswege weltweit weiter ausbauen.
Auf die Frage, auf welche Produktpolitik die Firma setze, meint die Geschäftsführerin „Mit der Schiebetechnik und der Gebäudeleittechnik agieren wir in einem kleinen Segment. Dort wollen wir wiederum sehr breit aufgestellt sein, und eine große Vielfalt an Produkten und Details anbieten.
„Wir investieren in Deutschland“
In Bezug auf die jüngsten Investitionen (7 Mio. Euro) unterstreicht die Geschäftsführerin: „Unser Markt ist kein Massenmarkt, hier geht es um Qualität. Deshalb setzen wir auf die heimische Fertigung und halten an Deutschland fest.“
Was die Stabilität des Unternehmens angehe, sei man gut aufgestellt. Bereits vor einigen Jahren habe man begonnen das 100+ Konzept zu erarbeiten, eine Strategie, die den weiteren Bestand des Familienbetriebs langfristig gewährleisten soll.
„Wir sind finanziell unabhängig“, so die Geschäftsführerin, „damit stellen wir sicher, dass wir genau dann investieren können, wenn wir es für richtig halten. Ich denke, wir sind - u.a. durch unsere jüngsten Investitionen - gut für die Zukunft gerüstet.
Und was die künftige Ausrichtung angehe, daran lässt Sie keinen Zweifel: „Wir sehen die Zukunft im Schieben (Fensterbeschläge) und in der Gebäudeleittechnik für RWA und Lüftung.“
Rund 7 Mio. Euro investierte die Hautau GmbH mit dem neuen Prüf- und Innovationszentrum (PIZ) am Standort Helpsen. Das neue Gebäude (5.600 m2) gliedert sich in zwei Bereiche: in den Prüf- und Produktionsbereich mit 4.100 m² sowie dem Innovationszentrum mit 1.500 m² Nutzfläche.
Neues Technologizentrum: Der Name ist Programm
Der Name PIZ, so die Geschäftsführerin habe in der rätoromanischen Sprache die Bedeutung Gipfel bzw. Spitze. „Das soll für uns ein Ansporn sein, nach vorne zu streben“, so Petra Hautau, „gemäß dem Motto: Die Welt schiebt mit Hautau“.
Offiziell wird der Neubau am 23. April 2010 von Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Boda eröffnet, anlässlich der Feier zum 100. Jubiläum.
Wer schon im März eine Idee bekommen möchte, wie die neuen Niederlassung in Helpsen aussieht, sollte auf der fensterbau/frontale 2010 einen Besuch des Hautau-Messestands (Halle 4, Stand 113) nicht versäumen. Dort präsentiert sich der Beschlagspezialist in mit einem neuen Standkonzept, bei dem das PIZ auf 400 m2 im Kleinen nachempfunden werde.
Die Präsentation der Beschläge erfolge als „Rahmen in Rahmen“; damit wolle man zweierlei Blickbeziehungen schaffen – innen und außen. Auf der Messe stehen bei den Produkten Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz im Vordergrund.
Matthias Rehberger