Die Handwerksorganisation ZDH hat mit ihrem Versuch, eine bundesweite elektronische Vergabeplattform aufzubauen, zum zweiten Mal Schiffbruch erlitten.
Die Handwerksorganisation hat mit ihrem Versuch, eine bundesweite elektronische Vergabeplattform aufzubauen, zum zweiten Mal Schiffbruch erlitten. Das Deutsche Vergabe- und Beschaffungsnetz www.dvbn.de hat Insolvenz angemeldet. Das bestätigte der vom Gericht eingesetzte Insolvenzverwalter Christian Köhler-Ma dem Handelsblatt am Wochenende. Wie die Wirtschaftszeitung berichtete, ist für den Spitzenverband des Handwerks ZDH diese Pleite besonders unangenehm, weil damit auch Lizenzeinnahmen von einer halben Mio. Euro pro Jahr wegfallen würden. Und noch immer sitze die Handwerksorganisation auf mehreren Mio. Euro Schulden aus der Insolvenz des früheren Internetportals „handwerk.de“. DVBN hatte dieses Portal übernommen.
Nach Angaben des Berliner Anwalts Köhler-Ma sind von der Insolvenz insgesamt vier Unternehmen mit etwa 60 Beschäftigten betroffen. Gesellschafter ist die Venture-Kapitalgesellschaft Grazia Equity aus Stuttgart, die nach eigenen Angaben bis zum Sommer dieses Jahres schon einen „niedrigen zweistelligen Millionenbetrag in die DVBN-Gruppe investiert“ hatte.
Ziel des Portals war es, für öffentliche und private Handwerksaufträge das führende Internetportal in Deutschland zu werden. Nach eigenen Angaben sind derzeit 30.500 Handwerksbetriebe sowie 2000 Ausschreiber registriert. 12.800 Ausschreibungen sollen bereits über das Portal abgewickelt worden sein.