Der Lieferant von Spezialchemikalien Grace Davison hat die REACH-Registrierung seiner Produkte bereits vor Ablauf der Frist umgesetzt. Im Interview mit der GLASWELT erläutert Produktmanagerin Kathrin Juch, was sich hinter REACH verbirgt.
Bereits heute, rund fünf Monate vor Ablauf der Frist, sind Grace-Produkte auf Zeolith- und auf Silica-Basis, wie sie bei der Isolierglasfertigung zum Einsatz kommen, nach der REACH-Verordnung registriert. Was es mit dieser Registrierung unter REACH in Europa auf sich hat, und welche rechtlichen Rahmenbedingungen dadurch erfüllt werden, erläutert Kathrin Juch, Produktmanagerin bei Grace Davison, im folgenden Interview.
GLASWELT: Sehr geehrte Frau Juch, was steht hinter REACH und was bedeutet diese Verordnung für den Markt?
Kathrin Juch: REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) steht für Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien. Es ist die rechtliche Grundlage von Substanzen, die auf dem europäischen Markt verwendet werden dürfen. Ziel der Vorordnung ist eine systematische Bewertung von Eigenschaften und Risiken, die von den Substanzen ausgehen können. Dies bildet die Grundlage für den sicheren Umgang zum Schutz von Mensch und Umwelt.
GLASWELT: Warum ist die REACH-Registrierung für Grace so wichtig?
Kathrin Juch: Grace ist ein weltweiter Lieferant und Partner für Spezialchemikalien und sieht sich in der Verantwortung, allen rechtlichen Grundlagen, die mit unseren Produkten in Verbindung stehen, gerecht zu werden. Der Umgang unseres Unternehmens mit REACH zeigt, dass wir Produktsicherheit ernst nehmen und als einen integrativen Bestandteil unserer Unternehmenskultur aktiv umsetzen.
GLASWELT: Unterscheidet sich Ihr Unternehmen von anderen Lieferanten, die die Isolierglasbranche mit Trocknungsmitteln beliefern, insbesondere im Hinblick auf REACH?
Kathrin Juch: Für Grace steht der Kunde und dessen Bedürfnisse und Forderungen im Vordergrund. Der Isolierglasmarkt hat sich in den vergangenen Jahren signifikant verändert, da zunehmend Lieferanten aus dem nicht-europäischem Ausland Fuß gefasst haben. Damit verbunden kommen Produkte auf den Markt, die neben der mangelnden Qualität auch Fragen hinsichtlich der Produktsicherheit und jetzt unter REACH insbesondere der Rechtskonformität aufwerfen. Wir als Anbieter haben in die Fragen der Produktsicherheit seit Jahrzehnten, bereits ohne eine so weitgehende Regelung wie es REACH ist, erhebliche Investitionen getätigt, um Kunden nur sichere Produkte an die Hand zu geben. Jetzt haben wir auch die geforderte Rechtskonformität zu deren Schutz hergestellt.
GLASWELT: Ihre Kunden schützen – wovor denn?
Kathrin Juch: Durch klare Hinweise für die Verarbeiter zum richtigen Umgang mit unseren Produkten. Darüber hinaus stellen wir sicher, dass der Kunde nur mit Produkten beliefert wird, die in Einklang mit den Gesetzen, wie eben REACH stehen. Diese Regelkonformität zu erzeugen ist ein aufwendiger und kostenintensiver Prozess. Aber gerade diese Regelkonformität braucht unser Kunde, um selbst regelkonform zu agieren.
GLASWELT: Wie kann der Verarbeiter sichergehen, dass er REACH-konform arbeitet?
Kathrin Juch: Jeder Verwender sollte sich von seinem Lieferanten die REACH-Konformität bestätigen lassen. Dies wird nach dem 1. Dezember 2010 dadurch vereinfacht, dass jeder Hersteller oder Importeur über eine gültige Registierungsnummer verfügen muss, zu deren Weitergabe er in der nachfolgenden Lieferkette verpflichtet ist. Wir sind gerne bereit, unseren Kunden entsprechende Trainings zu geben. Darüber hinaus sind Verarbeiter bezüglich REACH durch den Einsatz von Grace-Produkten schon heute auf der sicheren Seite.