Auf der Wirtschaftspressekonferenz zu den Messen glasstec 2010 und solarpeq 2010 äußerten sich die Messe Düsseldorf und die beteiligten Verbände BV Glas, VDMA und der BIV sehr zuversichtlich über die aktuellen Entwicklungen am Glasmarkt.
Alle Redner teilten die Meinung, dass es mit der Glasbranche heute und auch künftig weiter bergauf geht, so der einhellige Tenor. Eingeladen hatte die Messe Düsseldorf im Vorfeld der glastec, die am kommenden Dienstag, den 28. September beginnt und bis zum 01.Oktober andauert.
So erschließen sich für die Glasbranche neue Absatzchancen sowie innovative Anwendungsmöglichkeiten für solare Produkte, während die Solarbranche von dem Know-how der Glasspezialisten, etwa in Bezug auf Funktionsgläser, Veredelungstechnologien oder Produktionsautomation profitiert. Insgesamt zeigen 1.270 Aussteller, davon 1.170 Unternehmen auf die glasstec und 169 auf der solarpeq, Produkte und Innovationen.
Reinhard weiter. „Wir freuen uns ganz besonders, dass die Arbeitsgemeinschaft Photovoltaik Produktionsmittel im VDMA vom Konzept der beiden Messen überzeugt ist. Damit haben wir die notwendige Akzeptanz der Industrie für die erfolgreiche Markteinführung der solarpeq.“
Was das Potential der neuen Messe angeht, äußerte er sich gegenüber der GLASWELT: „Wir wissen zwar nicht, was die Zukunft bringt, deshalb will ich keine absoluten zahlen nennen, aber ich denke ein Steigerungsfaktor von 4 bis 5 ist möglich.“
VDMA – Die Talsohle ist durchschritten
Zur Entwicklung bei den deutschen Glasmaschinenherstellern äußerte sich Dr. Bernd-Holger Zippe, Vorsitzender des VDMA Forums Glastechnik: „2010 ist wie 2009 noch einmal ein schwieriges Jahr für die deutschen Glasmaschinenhersteller. Allerdings läuft es für uns besser als zu Jahresanfang erwartet - wir scheinen nach der Krise die Kurve ganz ordentlich bekommen zu haben.“
Für 2011 sei die Branche zuversichtlicher gestimmt. Laut einer aktuellen VDMA-Konjunkturumfrage unter den deutschen Unternehmen, erwarte über die Hälfte der Befragten, dass sich ihre Geschäftslage deutlich verbessern wird, keiner der Befragten rechnete mit einer weiteren Verschlechterung. So wollen die Unternehmen auch über 2010 hinaus, ihr Personal halten; ein Viertel der Befragten plant sogar, es mittelfristig aufzustocken.
„Ein Megatrend in der deutschen Glasmaschinenindustrie ist derzeit die Verbindung von Glas und Solar, so Zippe. „Zwischen beiden gibt es viele Synergien im Hinblick auf Produktion, Qualität, Kostensenkung und Logistik. Lassen Sie sich auf der solarpeq und der glasstec überraschen.“
BV Glas ist zuversichtlich gestimmt
Die derzeit diskutierten Sparpläne der Bundesregierung sieht der BV Glas daher kritisch. Denn ein Teil des gewaltigen Sparpakets von 80 Milliarden Euro soll aus der Einschränkung von Entlastungen bei der Energie- und Stromsteuer für energieintensive Betriebe kommen. Dabei waren diese Entlastungen direkt an die Klimaschutzvereinbarung der deutschen Industrie mit der Bundesregierung geknüpft, die von der Industrie seit Anbeginn eingehalten wird. Eine Umsetzung der Sparpläne würde die Glasindustrie teuer zu stehen kommen.
Positive Stimmung auch beim Handwerk
Der Bundesinnungsmeister des Glaserhandwerks Michael Gutmann, in diesem Jahr Präsident der glasstec, spürt bei seinen Verbandsmitgliedern eine positive Stimmung:
„Das deutsche Glaserhandwerk geht davon aus, dass es am Ende des Jahres eine schwarze Null schreiben und 2011 bei stetig anziehender Konjunktur höchstens mit 1 Prozent Umsatzrückgang bei stabiler Beschäftigung abschließen wird.“
Man spüre aber langsam den Mangel an Fachkräften, so Gutmann: „Spätestens seit 2009 merken wir deutlich die rückläufigen Schulabgängerzahlen auf dem Ausbildungsmarkt. Sorge bereitet den Betrieben allerdings die mangelnde Ausbildungsreife vieler Schulabgänger, die ohne Abschluss so gut wie keine Chance auf dem Lehrstellenmarkt haben. Das Glaserhandwerk beteiligt sich deshalb an der Aktion die Zahl der Schulabbrecher möglichst bis 2012 zu halbieren.
Auf die Frage, wie er die Zukunft des Glashandwerks einschätze, meinte Gutmann: „Wir sind als Glaser insgesamt sehr breit aufgestellt, deshalb wird es auch künftig genügend Arbeit für unsere rund 8.000 Glaserbetriebe geben.“