Zum Glass Fachtag in Linz konnten die Veranstalter am 09. März rund 500 Besucher begrüßen. Im Design Center der Stadt wurden den Teilnehmern neben Fachvorträgen auch zahlreiche Informations- und Gesprächsmöglichkeiten an den Ständen der beleitenden Ausstellung geboten.
Der Fachtag, zu dem Saint-Gobain Glass Deutschland und die österreichischen ClimaPlusSecurit-Partner am 09.03.2011 eingeladen hatten, war nach Auskunft der Veranstalter ein voller Erfolg. Bei den Vorträgen informierte Andreas Kreutzer vom Marktforschungsinstitut Kreutzer Fischer & Partner über Markttrends und aktuelle Entwicklungen sowohl im Fenster- und Fassadenbereich als auch bei Bau- und Interieurglas.
Seiner Einschätzung nach ist der Absatz von Fenstern in Österreich seit Jahren sehr stabil bei jährlichen Preissteigerungen von zwei bis fünf Prozent. Ziel müsse sein, Licht und Transparenz als Markenkern von Glas hervorzuheben und den so entstehenden Mehrwert zu „emotionalisieren“, also den Kunden für den Nutzen zu sensibilisieren, so Kreutzer. Im Gegensatz zum Bereich Fenster und Fassade sei der Markt bei Dusch- und Trennwänden aus Glas rückläufig. Kreutzer empfahl, diesem Trend durch so genanntes „customizing“, also die Möglichkeit individueller Gestaltung für jeden Kunden, entgegenzuwirken.
Neue EU-Gebäuderichtlinie und ihre Auswirkungen
Dr. Rainer Mikulits vom Österreichischen Institut für Bautechnik referierte über die Neufassung der EU-Gebäuderichtlinie und ihre Auswirkungen auf die OIB-Richtlinie 6. Danach müssen nach dem 31.12.2020 alle neuen Gebäude in Österreich Niedrigstenergiegebäude sein, bei behördlichen Gebäuden gilt dies bereits nach dem 31.12.2018. Außerdem sei es verpflichtend, den Indikator der Gesamtenergieeffizienz des Energieausweises in Verkaufs- und Vermietungsanzeigen anzugeben, so Mikulits. Neu sei darüber hinaus, dass die Anforderungen an den Endenergiebedarf auch für Nicht-Wohngebäude gälten.
Peter Nowak, Bausachverständiger des Bezirksbauamtes Linz, stellte danach aktuelle Sicherheitsvorschriften für Glas im Hochbau vor. Dabei im Mittelpunkt standen unterschiedliche Anforderungen an Bauherren und Planer durch die oberösterreichische Bautechnikverordnung (BauTV) und das Bautechnikgesetz, die OIB-Richtlinie 4, die ÖNORM B 1600 und die Arbeitsstättenverordnung. Nowak verwies zudem auf die Möglichkeit, im Vorfeld einer Gebäudeplanung Beratung durch Sachverständige der Bezirksbauämter in Anspruch zu nehmen.
Aussteller und Besucher äußerten sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung und der regen Teilnahme der Gäste. Dementsprechend positiv fiel auch das Fazit von Birgit Aspalter, Marketingleiterin von Eckelt Glas, aus: „Die Veranstaltung ist auch im 15. Jahr ein enormer Erfolg und beispielhaft in der österreichischen Glasbranche!“