Glaskongress 2011 in Bonn Am 7. und 8. April, fand der Glaskongress 2011 des Bundesverbands Flachglas (BF) und der Gütegemeinschaft Mehrscheibenisolierglas (GMI) in Bonn statt. Unter den Teilnehmern herrschte eine gute Stimmung, die u.a. der aktuellen Auftragslage geschuldet ist. Auch Matthias Rehberger von der GLASWELT war vor Ort.
Im Fokus der Vorträge stand die energetische Gebäudesanierung. Dazu erläuterte Referent Dr. Frank Heidrich vom Bundesbauministerium „Der Trend hin zu energetischen Modernisierung im Wohn- und Nichtwohnbau nimmt dauerhaft zu und stellt eine große Chance für die Glasbranche dar.“ Er unterstrich, dass die energetische Modernisierung ganz oben auf der politischen Agenda der Regierung stehe. Sein Ministerium kämpfe derzeit mit Nachdruck um die Finanzierung der notwendigen Maßnahmen.
Energieeffiziente Produktion
Hochinteressant war der Beitrag „Erderwärmung – Ökologie – Ökonomie: Der Klimawandel aus der Sicht des Rückversicherers“ von Ernst Rauch, dem Leiter des Klimacenters der Münchner Rückversicherung. Sin beeindruckendes Rechenbeispiel aus dem Bereich der Photovoltaik faszinierte die Zuhörer: Eine Solaranlage in der Wüste, die eine Fläche von 900 Quadratkilometern umfasse, reiche (theoretisch und) rechnerisch, um den Strombedarf der ganzen Welt abzudecken.
Erneuerbare Energien allein reichen nicht aus
Nach der Aussage von Ernst Rauch werde der Umbau der Energieversorgung auf erneuerbare Energien alleine aber nicht ausreichen. Gerade die Energieeinsparungen durch Maßnahmen wie Dämmung und verbesserte Scheiben und Fenster müssen künftig einen großen Beitrag leisten. Gerade in Deutschland sei man in diesem Bereich führend: „Kompliment an die Branche“ so der Klimaspezialist der Münchner Rück, „Sie leisten mit Ihren ‚guten Scheiben’ einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz von Gebäuden.“
In der Diskussion richtete Herman Schüller von Semcoglas seinen Blick in die Zukunft: „Ich sehe große Zukunftspotentiale für die Glasbranche. Wir müssen aber den Endkunden erklären, was Glas leisten kann und was es alles an unterschiedlichen Produkten gibt. Die entscheidende Frage wird sein, wie vermitteln wir die Möglichkeiten des Werkstoffs den Planern und den Endkunden. Wir haben als Branche in Sachen Aufklärung noch einen langen Weg vor uns.“
Matthias Rehberger
Lesen Sie mehr zum Glaskongress 2011 in der Mai-Ausgabe der GLASWELT , die am 6. Mai 2011 erscheint.