Glasindustrie 2013: Flachglashersteller legen zu, Veredler im Minus

Dr. Hans-Joachim Konz, Präsident der Bundesverbandes Glasindustrie e.V. zu den aktuellen Zahlen: „Nachdem der Umsatz der Glasindustrie im Jahr 2012 in einigen Branchen regelrecht eingebrochen ist, zeigt das Gesamtergebnis 2013, dass die Talsohle durchschritten ist und es in den meisten Branchen wieder langsam bergauf geht. Ob das so bleibt, hängt aber auch maßgeblich von den politischen Entscheidungen sowohl in Berlin als auch in Brüssel ab.“

Der Gesamtumsatz der Glasindustrie betrug 2013 rund 8,94 Mrd. Euro., dabei entfielen -0,7 Prozent auf den Inlandsumsatz (5,66 Mrd. Euro), der Auslandsumsatz stieg um 0,9 Prozent auf 3,28 Mrd. Euro. Die Beschäftigungszahlen sanken moderat um 1,4 Prozent und liegen aktuell bei rund 53.000 Mitarbeitern.

Die Glasbranchen im Detail
Die Segmente Flachglasherstellung und –veredlung, die im Jahr 2012 regelrecht eingebrochen waren, erholten sich im Jahr 2013 wieder, so der Verband: Die Flachglashersteller verzeichneten eine Umsatzsteigerung von 3,0 %, während die Flachglasveredler noch ein leichtes Minus von 1,5 % hinnehmen mussten.

Der Gesamtumsatz der Flachglashersteller lag bei 1,02 Mrd. Euro, davon entfielen 538 Mio. Euro auf das Inland (-9,0 %) und 478 Mio. Euro auf das Ausland (+21,1 Prozent). Die Flachglasveredler schlossen das Jahr 2013 mit einem Gesamtumsatz von 3,44 Mrd. Euro ab, der Inlandsumsatz betrug dabei 2,43 Mrd. Euro (minus 2,4 Prozent), der Auslandsumsatz 1,01 Mrd. Euro (plus 0,9 Prozent).

Bei Isolierglas (Wärmedämmglas) lag die Produktionsmenge 2013 bei 22,8 Mio. m2, das waren 5,5 % weniger als im Vorjahr (24,1 Mio. m2). Der  Produktionswert entsprach laut Verband 1,05 Mrd. Euro, 2012 waren es 1,09 Mrd. Euro (–3,9 Prozent).

Die konsumnahe Behälterglasindustrie zeigt sich weiterhin konstant: Sie schloss das Jahr 2013 mit einem Zuwachs von 3,7 Prozent und 1,91 Mrd. Euro Gesamtumsatz ab.

Politische Ziele des Glasverbands
Der BV Glas setzt sich dafür ein, dass bei der Neugestaltung der „Besonderen Ausgleichregelung“ im Erneuerbare-Energien-Gesetz die Stromintensitätsschwelle von 16 bzw. 17 % auf 14 % abgesenkt wird.

Mit Blick auf die gesamte deutsche und europäische Energie- und Klimapolitik fordert die Glasindustrie in Deutschland mehr Planungssicherheit. Dies gilt auch für den Emissionshandel. Zwar sind im derzeitigen Kommissions-Entwurf alle Branchen der Glasindustrie auf der Carbon-Leakage-Liste vertreten, die alle fünf Jahre vorgeschriebene Überprüfung führt jedoch zu erheblichen Unsicherheiten in der Branche. Bei Investitionszyklen von 15 Jahren sieht der BV Glas die Notwendigkeit, die Carbon-Leakage-Liste längerfristig festzulegen.

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