Seit 111 Jahren werden in Waldsassen in der Ofenhalle von 1906 hochwertige Flachgläser für Architektur und Kunst gefertigt. Dort pflegt die Glashütte Lamberts auch die Herstellung von mundgeblasenem Flachglas, einem selten gewordenen Handwerk. Die Glasmacher haben diese traditionellen Fertigungsmethoden erhalten und perfektioniert. Lesen Sie, was die Glasspezialisten noch anbieten können.
Die mundgeblasenen und handgefertigten Gläser veredeln Licht in unzähligen Gebäuden – im sakralen und profanen, im öffentlichen und privaten Bereich. Mit 70 Mitarbeitern und einer Exportquote von über 75 Prozent ist das mittelständische Unternehmen aus Nordbayern ein gefragter Hersteller. Neben dem mundgeblasenen Fensterglas und über 5000 verschiedenen Farbgläsern umfasst die Produktionspalette auch echte Butzen- und Mondscheiben.
Eine besondere Spezialität sind die aufwändig herzustellenden zwei- oder mehrfarbigen Überfanggläser. Handgegossenes Dall- und Tischkathedralglas runden das Spezialangebot ab. Seit 2014 neu im Sortiment ist das weltweit erste mundgeblasene (und mittlerweile patentierte) UV-Schutzglas. Original Lamberts-Glas ist auf der ganzen Welt zuhause.
Weltkulturerbe der Glasmacherkunst
2015 wurden wurde die Waldsassener Glashütte mit der „handwerkliche Fertigung von Flachglas in Mundblastechnik“ in das Bayerische Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Das Expertenkomitee Immaterielles Kulturerbe bei der Deutschen UNESCO-Kommission hat im Dezember 2015 die „manuelle Glasfertigung“ als Immaterielles Kulturerbe auf nationaler Ebene bewertet. Ziel der Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes ist es, diese Handwerkstechnik für die Zukunft zu bewahren. Aktuell wird eine Bewerbung auf internationaler Ebene als „Immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe“ vorbereitet.
Internationale Jubiläumsfeier
Am 22. und 23. Juni feiern Gäste aus aller Welt gemeinsam mit Familie Meindl, welche die Glashütte 2009 übernommen hat, ein großes Fest. Neben den Vorträgen von Staatssekretär Gunther Adler (Bundesumweltministerium und Vorsitzender des Stiftungsrates der Bundesstiftung Baukultur), Dr. Ivo Rauch (Sachverständiger für Kunst und Denkmalpflege) und Pfarrer Hans-Peter Weigel wird auch das gesellschaftliche Zusammensein nicht zu kurz kommen.
Für die interessierten Gäste werden Hüttenführungen angeboten, um die Waldsassen praktizierte Kunst der manuellen Glasherstellung kennenzulernen.