Gemeinsam bündeln die Branchenverbände die Kräfte in einem eigenen Unternehmen, der SIAM Gesellschaft für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz mbh. Dabei wurde eine neue Komplettlösung für Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin erarbeitet, die jetzt auch dem Glaserhandwerk offen steht.
Mit dem Pilotprojekt SIAM haben die vier Fachverbände ungewohnte Wege betreten. Unter Mitarbeit der teilnehmenden Projektbetriebe wurde eine neue Komplettlösung für Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin erarbeitet. Bereits seit Anfang 2015 stehen die SIAM-Dienstleistungen allen interessierten Unternehmen zur Verfügung. Organisator und Vertragspartner war seither die Technologie-Zentrum Holzwirtschaft (TZH) GmbH, die maßgeblich für den Aufbau verantwortlich war.
Die vier beteiligten Verbände haben sich nunmehr darauf verständigt, zur weiteren Entwicklung und Betreuung aller Kunden gemeinsam eine eigenständige Gesellschaft zu gründen. Sie soll die bundesweite Bereitstellung von Arbeitsschutzdienstleistungen garantieren. „Damit bekommt das Angebot eine stabile organisatorische und wirtschaftliche Basis. Sie signalisiert, dass die Verbände einerseits gewillt sind, das Heft des Handelns im Sinne der Mitgliedsbetriebe fest in der Hand zu behalten, und andererseits bereit sind zu einem langfristigen Engagement“, erläutert SIAM-Geschäftsführer Ralf Bickert.
Das neue Unternehmen firmiert unter SIAM Gesellschaft für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz mbH (kurz auch: SIAM GmbH). „Alle Verträge, sowohl mit den bundesweiten Partnern als auch mit den Kunden, wurden vorausschauend so abgefasst, dass kein Bruch in der Betreuung entsteht“, so Ralf Bickert. „Ab 1. Mai 2015 werden alle Rechte und Pflichten automatisch auf die neue Gesellschaft übertragen. Sämtliche Vereinbarungen, Leistungen und Konditionen bleiben unberührt und gehen vollständig über.“ Außerdem bleiben alle bisherigen Ansprechpartner erhalten. Sie stehen Kunden und Interessenten auch zukünftig als Mitarbeiter der neuen Gesellschaft zur Verfügung.
Glaserhandwerk neuer Partner im SIAM-Netzwerk
Dass mit SIAM ein neues handwerksgerechtes Angebot zur sicherheitstechnischen und arbeitsmedizinischen Betreuung entstanden ist, hat sich an verschiedenen Stellen herumgesprochen. Unter anderem auch bei den Verbänden anderer Branchen. „Durch den Wegfall des arbeitsmedizinischen Diensts der Berufsgenossenschaft Holz und Metall sind sehr viele Glaserbetriebe vor die gleiche Problematik gestellt worden wie die Kollegen des Tischler- und Schreinerhandwerks oder des Modell- und Formenbaus“, sagt Waldemar Dörr, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands Glas Fenster Fassade Baden-Württemberg.
„Wir haben recht früh von der SIAM-Initiative erfahren. Zunächst im kleinen Kreis mit Praktikern und dann in großer Runde sind wir zur Überzeugung gelangt, dass SIAM ein Instrumentarium zur Verfügung stellt, das klein- und mittelständischen Betrieben effektiver als bisherige Ansätze bei der rechtssicheren Umsetzung der Arbeitsschutzanforderungen hilft.“
Entstanden ist daraus ein Umsetzungsprojekt, das zurzeit speziell für das Glaserhandwerk eine eigene Plattform unter www.siam-gff.de erarbeitet. In fünf Pilotbetrieben wird geprüft, welche zusätzlichen Anforderungen etwa im Bereich der Gefährdungsbeurteilungen bestehen, und wo ggfs. Onlinesystem und Dienstleistungen zu erweitern sind. Anfang Juli wird das Ergebnis in drei Informationsveranstaltungen in Baden-Württemberg ausführlich vorgestellt. Im Anschluss steht SIAM allen interessierten Mitgliedsbetrieben der beteiligten Glaserverbände zur Verfügung.