Mit insgesamt 1.200 Mitarbeitern zählt sich Gartner zu den weltweit führenden Fassadenbauern. Im letzten Jahr setzte das bayerische Unternehmen mit seinen Fassaden aus Aluminium, Stahl und Glas rund 275 Mio. Euro um und erzielte auskömmliche Margen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Trotz Finanz- und Wirtschaftskrise und sinkender Bautätigkeit erwarte die Josef Gartner GmbH in den nächsten Jahren eine Stabilisierung auf hohem Niveau. „Die weltweite Nachfrage nach hochwertigen Fassadenkonstruktionen ist stabil. Allerdings erhöht sich der Wettbewerbsdruck. Deshalb setzen wir auf kreative Ingenieurkunst und technologische Spitzenleistungen. Wir begeistern uns für herausragende Architektur und verwirklichen gerne kühne Ideen von Kunden und Architekten,“ so Klaus Lother, Geschäftsführer der Josef Gartner GmbH.
Ein Blick auf die laufenden Fassadenarbeiten zeige, dass man an zahlreichen architektonischen Highlights beteiligt sei. In Frankfurt konnte man kürzlich die Fassadenarbeiten für den Opernturm weitgehend abschliessen, während die Fassadenmontage der Türme der Deutschen Bank einschliesslich der Flachbauten noch bis Sommer 2010 läuft. Die Fassade der Deutschen Bank werde die Energieeffizienz wesentlich verbessern und eine natürliche Belüftung ermöglichen. Das Gebäude entspriche dann dem höchsten internationalen Energieeffizienz-Standard, dem Platinum-Standard nach LEED.
Ab Herbst kann Gartner voraussichtlich in Hamburg mit der Fassadenmontage der Elbphilharmonie beginnen, die weltweit einzigartig gebogene und bedruckte Gläser erhält. In London montiert Gartner gegenwärtig die Fassaden für One New Change, Riverbank und The Walbrook.
Das 1868 in Gundelfingen an der Donau gegründete Familienunternehmen Gartner gehört seit 2001 zum Baukonzern Permasteelisa, der an der Mailänder Börse notiert ist. Mit über 6.000 Beschäftigten ist die Permasteelisa S.p.A. Weltmarktführer im Fassadenbau. 2008 setzte Permasteelisa 1,137 Mrd. Euro um und erzielte ein EBIT von 58,7 Mio. Euro. Der Umsatzanteil von Gartner beträgt rund ein Viertel. Gartner gelte als Premiummarke von Permasteelisa mit einer guten Ertragslage, heißt es. Rund 80 Prozent des Umsatzes erzielt Gartner im Ausland. Neben Großbritannien sind die USA und Kanada wichtige Auslandsmärkte.
In Deutschland beschäftigt Gartner am Stammsitz in Gundelfingen 655 Mitarbeiter. In diesem Jahr wurde vor allem der Vertrieb in Deutschland weiter ausgebaut. Weitere Büros befinden sich in Deggendorf und Selbitz. In Würzburg ist die Gartner Steel and Glass GmbH mit 65 Mitarbeitern tätig, die auf Stahl- und Glaskonstruktionen spezialisiert ist.
Von der Wirtschaftskrise ist der Bau von Hochhäusern und der Fassadenmarkt in den einzelnen Ländern betroffen. „In Großbritannien ist der Markt eingebrochen. Der Zeitraum von der Planung bis zur Realisierung verlängert sich. In Deutschland wird dagegen noch rege gebaut. Allerdings hat sich der Wettbewerbsdruck ähnlich wie vor einigen Jahren erhöht. Auch werden in Deutschland höchste Anforderungen an die Technologie und Qualität von Fassaden gestellt - ein Vorteil für Gartner als Technologieführer. Zunehmend wichtig wird für uns der Markt für Museumsbauten in den USA und von Firmenhauptsitzen. Dieser Markt ist von der Mietnachfrage unabhängig,“ so Klaus Lother.