Neue Fenster haben ein riesiges Energieeinsparpotenzial - in Deutschland könnte man dafür ein mittelgroßes Braunkohlekraftwerk überflüssig machen oder 140.000.000 PKW-Kilometern einsparen. Eine Studie hat jetzt gezeigt, wie man auf diese Werte kommt, unterscheidet in fünf Fenstertypen und beschreibt, ab wann sich der Fenstertausch lohnt.
Energie sparen durch bessere Energieeffizienz ist eine zentrale Säule zur Erreichung der CO2-Ziele der Klimapolitik. Jetzt ist zu diesem Thema die Studie „Mehr Energie sparen mit neuen Fenstern“ des Verbands Fenster + Fassade (VFF) und des Bundesverbands Flachglas (BF) erschienen.
Die Studie präsentiert die aktualisierten Zahlen der Vorgängerstudie „Im neuen Licht: Energetische Modernisierung von alten Fenstern“, die zuletzt 2014 veröffentlicht wurde. „Allein für die immer noch rund 17 Mio. Fenstereinheiten aus Einfachglas beträgt gegenwärtig das Einsparpotenzial rund 1,9 Mio. Tonnen CO2. Insgesamt könnten durch neue Fenster sogar 14,1 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden“, erklärt VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn. „Zur Verdeutlichung: Allein dadurch würde ein mittelgroßes Braunkohlekraftwerk überflüssig oder der Ausstoß von circa 140.000.000 PKW-Kilometern eingespart. Somit liefert die Studie überzeugende Argumente dafür, die allseits geforderte steuerliche Förderung energetischer Gebäudemodernisierung unverzüglich umzusetzen.“
Die Studie baut auf den aktuellen Fenstermarktzahlen auf und unterscheidet fünf Fenstertypen, die die Entwicklung der Wärmeschutzqualität nach dem zweiten Weltkrieg im deutschen Fensterbau spiegeln:
- Fenster mit Einfachglas,
- Verbund- und Kastenfenster,
- Fenster mit unbeschichtetem Isolierglas sowie
- Fenster mit Zweischeiben-Wärmedämmglas und zuletzt die
- aktuellen Fenster mit Dreischeiben-Wärmedämmglas.
Im Laufe dieser Entwicklung haben sich die Wärmedämmeigenschaften um über das Vierfache verbessert. Zudem haben sich auch die solaren Gewinne, die ebenfalls in die Berechnung einfließen, verbessert.
Auf dieser Basis errechnet die Studie das energetische Sanierungspotenzial von Fenstern im Jahre 2017. Weiterhin erläutert sie die Wirtschaftlichkeit neuer Fenster, die sich aus der Differenz von Kosten und Einspareffekten ergibt. Hier kommt die Studie zu einer positiven wirtschaftlichen Bilanz der Vollkosten beim Austausch alter durch neue Fenster, egal welchen Rahmenmaterials.
Interessant ist auch die Erläuterung der Wirtschaftlichkeit von Mehrkosten für energieeffizientere Fenster bei ohnehin geplantem Fenstertausch. Auch hier ist Wirtschaftlichkeitsbewertung positiv. Von unmittelbarem Nutzen zur Berechnung der Einsparpotenziale neuer Fenster ist eine ausführliche Tabelle zum Abschluss der Studie, gegliedert nach Fenster- und Glastyp, Rahmenmaterial sowie Produktionsjahr.
„Ökologischer Nutzen und Wirtschaftlichkeit bilden beim Fenstertausch eine nachweisbare Win-Win-Situation“, so Tschorn. „Und dabei sind die Mehrnutzen für den Verbraucher wie Behaglichkeit, Komfort oder Sicherheit noch gar nicht mit ins Kalkül gezogen. In Wahrheit haben wir es also mit einer Win-Win-Win-Situation zu tun, der sich vernünftigerweise kein Planer, Bauherr oder Sanierer entziehen kann.“
Die Studie „Mehr Energie sparen mit neuen Fenstern“, die auch auf Englisch erhältlich ist, bietet der Verband Fenster + Fassade zum kostenlosen Download an: unter www.window.de im Bereich „Publikationen/Shop“.