Nicht Gebete für mehr Umsatz - wie man hier auf dem Bild meinen könnte - sondern handfeste Infos und Tipps gab es auf dem Fenster-Türen-Treff der Holzforschung Austria, der am 25. und 26. in Wien abgehalten wurde. Klaus Peter Schober resümierte, dass der Fensterbauer sich nicht unter Wert verkaufen solle - schließlich hätte dieses Bauelement eine rasante Entwicklung durchschritten.
"Wir brauchen eine andere Darstellung der Leistungsmerkmale", forderte nicht nur der Initiator des Fenster-Türen-Treffs und Abteilungsleiter Bautechnik in der Holzforschung, Klaus Peter Schober, sondern auch Gastredner Ullrich Sieberath vom ift Rosenheim. Gemeint hatten damit beide die ungenügende Aussagekraft eines U-Wertes für die zahlreichen Funktionen, die ein Fenster ausmacht und erfüllt. "Der U-Wert alleine ist nicht das Maß aller Dinge in der Fenstertechnik. Ein U-Wert alleine zu verbessern, ohne auf die g-Werte zu achten kann sogar die Energiebilanz des Elementes verschlechtern," erläuterte Sieberath in seinem Aufsatz. Und weiter: "Bis zu den Fenstertagen im Herbst soll ein Konzept für ein Energielabel stehen, dass unser Produkt besser beschreiben soll."
Impressionen von dem Fenster-Türen-Treff (Bilder lassen sich durch anklicken vergrößern):
In Schobers Ausführungen schwang auch Selbstbewusstsein für das österreichische Fenster mit: "Unabhängig von den Rahmenmaterialien zählten unsere Fenster bzw. Türen zweifellos zu den besten der Welt." Aber er mahnte, dass die Eigenschaften zu schlecht kommuniziert werden würden.
Um den Anforforderungen und Ziele von morgen erreichen zu können, führte Schober u. a. folgende Parameter bzw. Technologien auf, die es zu nutzen gelte:
- effizientere Dichtungssysteme
- automatisierte Beschlagssysteme
- Vakuum-Isolierglas, Isoliergläser mit integrierter Folie oder 4-fach-Gläser
- Integration von Beschattungssystemen mit Tageslichtnutznung
- Verbesserte Baukörperanschlüsse
Die Zukunft der Branche stelle ein +Energiefenster dar, dass in sich die Verschattung und die kontrollierte Komfortlüftung integriere, die in eine intelligente Haustechnik eingebunden sei.
Interessante Daten zum Fenstermarkt lieferte Andreas Kreutzer von der Beratungsgesellschaft Kreutzer, Fischer und Partner: Das Förderpaket der Bundesregierung hätte nur 0,5 % Auswirkungen auf den Fenstermarkt gehabt. Der Hebel, der momentan für einen positiven Fenstermarkt sorgen würde, wäre vielmehr die geringe Inflation und die niedrigen Zinsen. Und: Die Menge an Elementen lasse sich wohl kaum mehr steigern. Mehr Umsatz könne der Fensterbauer aber über den Mehrwert generieren. Und er benannte auch das Problemfeld beim Fensterverkauf: Die Montage. Hier würde vorher eingesammeltes Vertrauen sträflich verspielt. Und die Unzufriedenheit fällt dann auf das Produkt zurück.
Für 2010 sagt Kreutzer für den Österreichischen Markt vorraus, dass man schon damit zufrieden sein müsse, wenn die Menge an verkauften Elementen den Vorrahresstand erreichen würde.
Daniel Mund
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