Nach Auskunft der Analysten Kreutzer Fischer & Partner (KFP) ist der Flachglasmarkt in Österreich weiter auf Rekordjagd. Die Nachfrage wächst 2008 um 5,3% und damit noch rascher als in den Vorjahren. Und auch die nächsten Jahre scheinen Erfolg versprechend. Die Gründe sind vielfältig, allen voran ist Glas zurzeit der Trendbaustoff, analysieren die Marktforscher.
Nicht nur, dass die Nachfrage nach Flachglas in Österreich seit Jahren kontinuierlich wächst. Auch die Zuwachsraten selbst steigen von Jahr zu Jahr. 2008 steigt die Nachfrage um voraussichtlich 5,3% gegenüber dem Vorjahr. Der Gesamtabsatz beläuft sich auf 6,8 Mio. m². Innerhalb von nur vier Jahren ist somit der Jahresabsatz um eine Million Quadratmeter gestiegen. Verantwortlich für die Wachstumsraten ist zum einen die allgemein verstärkte Bautätigkeit, insbesondere im Mehrgeschosswohnungsbau und Nicht-Wohnbau. Zusätzlich profitiert Flachglas von der Substitution anderer Baustoffe. Glas ist der Lieblingsbaustoff vieler Architekten, sowohl im Innenbereich, als auch Außen. Die jährlichen Wachstumsraten bei Glasfassaden liegen bei durchschnittlich 7%. Hinzu kommt, dass die zunehmende Bedeutung der Energieeffizienz von Gebäuden und die damit einhergehende thermische Sanierung den Fenstertausch und damit naturgemäß den Flachglasabsatz zusätzlich ankurbelt. Trotz der in Folge der Finanzkrise erlahmenden Baukonjunktur erwartet KFP für 2009 eine vergleichsweise robuste Inlands-Nachfrage. Der Export könnte hingegen aber schrumpfen. Zurzeit liegt der Exportanteil am Gesamtausstoß bei 17%.
Email-/Siebdruckglas und VSG zeigen größten Zuwachs
Mit +11,6% wachsen Email- und Siebdruckgläser auch 2008 im zweistelligen Bereich und damit am stärksten von allen Produktgruppen. Der Absatz liegt bei 715.000 m², der Anteil an der Gesamtmenge mittlerweile bei 10,5%. Zum Einsatz kommen diese Produkte primär im Fassadenbau, jedoch auch zunehmend im Innenbereich. Ähnlich stark profitiert auch VSG vom Trend zur Glasfassade. Die Wachstumsraten steigen jährlich von +4,9% (2006) bis +9,4% auf 755.000 m² im aktuellen Geschäftsjahr. Interessant ist bei dieser Produktgruppe der hohe Importanteil. Mehr als die Hälfte des in Österreich abgesetzten VSG stammt aus ausländischer Produktion.