An der Hochschule Augsburg gibt es spezielle Studiengänge, die sich auch an Berufstätige richten, darunter auch der Studiengang “Fachingenieur Fassade“. Es können unter bestimmten Voraussetzungen auch Meister und Techniker aus dem Metallbaubereich teilnehmen. Bewerbungsschluss für den kommenden Jahrgang ist der 30. März 2010.
Neben vielfätigen Tagungsaktivitäten am Weiterbildungszentrum der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen an der FH Augsburg gibt es spezielle Studiengänge, die sich an Berufstätige richten. So bietet der Studiengang „Fachingenieur Fassade“ innerhalb eines Jahres in 200 Seminarstunden ein kompaktes Programm mit Fassaden-Spezialwissen. Dies wird von renommierten Praktikern gelehrt. Es können nicht nur Ingenieure und Architekten, sondern unter bestimmten Voraussetzungen auch Meister und Techniker aus dem Metallbaubereich teilnehmen. Bewerbungsschluss für den kommenden Jahrgang ist der 30. März 2010.
Tagung Fassade 10
Interview mit Dr. Armin Schwab und Dr. Elisabeth Krön, den beiden Organisatoren der Tagung Fassade 10 an der FH Augsburg, Neue Materialien in Entwicklung und Anwendung.
GLASWELT:Vor kurzem hatten Sie an Ihrer Hochschule eine Veranstaltung zum Thema Fassadentrends. Was stand im Fokus?
Dr. Armin Schwab: Die ständig steigenden Anforderungen an die Wärmedämmung und wie bzw. ob sich diese durch Optimierung bestehender Konzepte erfüllen lassen. Es ist absehbar, dass man mit den bekannten Verfahren bald an Grenzen stößt (warum) und die Zeit für neue Techniken reif ist. Wir wollen mit unserer Tagung Anregungen geben und stellen deshalb neue Entwicklungen vor, die in zukünftigen Fassaden eingesetzt werden könnten.
GLASWELT: Welche Entwicklungen wurden auf Ihrer Tagung vorgestellt?
Dr. Elisabeth Krön: Im Bereich der Verglasungen tut sich einiges. Etwa elektrochrome Gläser, die ohne zusätzlichen Sonnenschutz auskommen, indem sie ihre Farbe bzw. die Lichtdurchlässigkeit ändern sowie Vakuum-Isolierverglasungen. Aber auch bei den Randverbundsystemen von Isoliergläsern: Und auch die TPS-Technik verspricht eine Vereinfachung und Verbesserung bisheriger Randverbundsysteme.
GLASWELT: Inwieweit sind diese Produkte anwendungsreif?
Dr. Armin Schwab Der TPS-Randverbund ist anwendungsreif. Die Produkte wurden deutlich verbessert, indem die Versiegelungen des Randverbunds neu eingestellt wurde, wie die Chemiker sagen. Haftungsprobleme und Material-Unverträglichkeiten werden so nach Untersuchungen der Hersteller vermieden. Das Verfahren TPS steht also für die Anwendung zur Verfügung, und, was Ausschreibende auch immer interessieren muss, es gibt ausreichend Anbieter, d.h. Isolierglashersteller.
- - Beim Vakuum-Isolierglas (VIG) ist man recht weit, allerdings bis dato ohne Serienreife.
- - Die elektrochromen Gläsern sind anwendungsreif und werden schon produziert.
GLASWELT: An wen richten Sie sich mit dieser Tagung?
Dr. Elisabeth Krön: Wir sprechen alle an der „Wertschöpfungskette Fassade“ Beteiligten an, u.a. Architekten, Generalunternehmer, Fachplaner, ausführende Firmen, Systemhäuser und Zulieferer, Sachverständige und vor allem Nutzer.
Wir versuchen, alle Arten von Fassaden abzubilden. Der Schwerpunkt liegt aber auf Metall-Glas-Fassaden. Die Materialinnovationen sind für Planer und Ausführende gleichermaßen interessant. Wenn wir neue Bauteile entwickeln, und mehr noch, wenn wir diese in Pilotprojekten anwenden, gehen alle Projektbeteiligten zusätzliche Risiken ein. Wir haben uns also am Ende noch mit versicherungstechnischen Aspekten und den verschiedenen Risikokategorien auseinandergesetzt.
GLASWELT: Mit diesmal ca. 250 Teilnehmern ist Ihre Tagung wieder gewachsen, wie kam das?
Dr. Elisabeth Krön: Neben der Behandlung von Fachthemen ist die Tagung zu einem Treff unserer Studierenden, Absolventen und Dozenten mit Praktikern aus Sachverständigenwesen, Planung, Herstellern und ausführenden Unternehmen geworden. Dies freut uns sehr.
GLASWELT: Und was können Sie uns zur nächsten Fassadentagung sagen?
Dr. Elisabeth Krön: Das positive Feedback der Besucher und die gestiegenen Teilnehmerzahlen belegen nicht nur das große Interesse, sie bestärken uns auch darin die Veranstaltung weiter zu entwickeln. Wir sind bereits wieder bei der Planung und werden das neue Programm rechtzeitig im Herbst bekannt geben.
Weitere Informationen zum Fortbildungsprogramm der Hochschule Augsburg unter www.rz.fh-augsburg.de/hosting/fachingenieur-fassade