Mit steigenden Umsätzen und einer positiven Angebotsnachfrage hat die deutsche Fenster-und Fassadenbranche das vergangene Jahr abgeschlossen. Der VFF rechnet für 2009 mit einem Plus von bis zu fünf Prozent. Besonders gut verkauften sich im letzten Jahr Holz-Alu- und Kunststoff-Fenster.
Dazu Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbands der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF): „Diesen erfreulichen Zuwachs im heimischen Markt verdanken wir unter anderem den positiven Auswirkungen des Konjunkturpaketes II der Bundesregierung und dem verstärkten Einsatz staatlicher Fördermittel. In diesem Zusammenhang begrüßen wir ausdrücklich die vorläufige Freigabe der KfW-Fördermittel und der Kredite aus den Programmen für energieeffizientes Bauen und Sanieren – allerdings sollten die Fördermittel nicht wie geplant reduziert, sondern im Gegenteil weiter aufgestockt werden.“
Zusätzlich werde die gute Entwicklung der Branche durch die steigende Akzeptanz der energetischen Modernisierung seitens der Hausbesitzer gestützt. „Die Verzinsung von Kapital über die energetische Einsparung ist deutlich besser, als über Spareinlagen – viele Modernisierer investieren heute lieber ins Grundbuch, als ins Sparbuch“, so Tschorn. Die Branche konnte deshalb neue, qualifizierte Mitarbeiter einstellen und investiert wieder verstärkt in die Entwicklung ihrer Unternehmen. Und das aus gutem Grund: Laut einer aktuellen Mitgliederbefragung bewerten 51 % der befragten Unternehmen die Umsatzsituation als besser im Vergleich zum Vorjahr, rund 34 % berichten von gleichbleibenden Umsätzen und lediglich rund 15 % bewerten die aktuelle Lage als schlechter.
Mehr Umsatz bei Fenstern und Türen
Gut entwickelt hat sich der Fenstersektor. Beim Rahmenmaterial Holz beurteilen 53 % die Lage als besser, bei Holz-Metall rund 60 %, bei Metall 41 % und bei Kunststoff 73 %. „Hier wirkt sich das Konjunkturpaket II positiv aus. Insgesamt betrachtet wird wieder mehr in den öffentlichen Sektor investiert. Benachteiligt ist allerdings der Metallbereich“, so Tschorn. Haustüren entwickeln sich ebenfalls positiv: Rund 33 % der Hersteller melden bessere Umsätze, bei Holz-Metall-Türen beurteilen 36 % die Lage als besser, bei Metall sind die Umsätze bei 38 % der Unternehmen gestiegen und im Bereich Kunststofftüren bei 58 %.
Ausgeglichenes Bild bei Fassaden und Wintergärten
Recht ausgeglichen ist die Lage bei den Fassadenkonstruktionen: Im Bereich Holz melden 71 % der Unternehmen gleichbleibende Umsätze. Im Bereich Holz-Metall melden jeweils 43 % bessere bzw. gleichbleibende Umsätze. Etwas schwächer präsentiert sich der Metall-Bereich. Knapp 22 % der Unternehmen melden bessere Umsätze und 33 % rückläufige Zahlen. „Die Talsohle im Gewerbebereich und in der europäischen Marktentwicklung ist erreicht und wir rechnen hier mit einer zukünftig wieder positiven Entwicklung“, so Tschorn. „Bei Wintergärten ist der Trend über alle Rahmenmaterialien ebenfalls ausgeglichen und die Umsätze werden mit Einsetzen der Wintergartensaison voraussichtlich wieder anziehen.“
Angebotsnachfrage und Produktionsmenge steigen
Insgesamt positiv entwickelte sich die Angebotsnachfrage: Die Rahmenmaterialien Holz, Holz-Metall, Metall und Kunststoff vermelden insgesamt bessere Werte als im Vorjahr. Besonders der Bereich Holz-Metall, für den 71 Prozent der Unternehmen eine steigende Angebotsnachfrage verlautbaren, und Kunststoff – hier verzeichnen 80 Prozent der Unternehmen eine bessere Nachfrage – sorgen für Auftrieb.
Zur Branche: In Deutschland gibt es laut einer Studie des VFF rund 7.200 Fensterbaubetriebe mit etwa 100.000 Beschäftigten. Die Unternehmen erwirtschaften danach pro Jahr etwa 8,5 Milliarden Euro.