2015 wird laut laut der jüngsten Studie der Branchenverbände der Markt in Deutschland — gemessen an der Anzahl der tatsächlich eingebauten Fenster — mit plus 3 Prozent moderat zulegen. Im Laufe des Jahres können demnach rund 13,9 Mio. Fenstereinheiten vermarktet werden - vorausgesetzt, dass der Bereich der energetischen Modernisierung sich 2015 nicht so, wie es aktuell der Fall ist, weiter rückläufig entwickelt.
Der Fensterabsatz des laufenden Jahres kann der Studie mit einem Plus von rund 2,7 % abgeschlossen werden. (Die GLASWELT berichtete bereits am 26.09. online in einem eigenen Beitrag "VFF-Prognose wird einkassiert" darüber). Dies liegt unter dem noch im März prognostizierten Wert von plus 4,7 %. Als Grund für die Prognosenkorrektur wird ein zu beobachtendes Nachlassen der Neubautätigkeit und der energetischen Modernisierung angegeben.
Für 2015 wird in den Bausegmenten Neubau, Renovierung und Wohnbau mit stabilen Zuwächsen gerechnet. Der Bereich Nichtwohnbau wird sich minimal negativ entwickeln, befindet sich aber weiterhin auf stabilem Niveau. 60,3 % aller produzierten Fenster werden 2015 voraussichtlich für die Renovierung beziehungsweise energetische Sanierung des Gebäudebestandes verwendet, das Marktvolumen steigert sich in diesem Bereich allerdings nur unterdurchschnittlich um 2,7 %.
Die Zahl der im Neubau eingesetzten Fenster steigt mit plus 3,5 % deutlicher und erreicht damit einen Marktanteil von 39,7 %. Da für 2015 ein Anstieg der Wohnbauaktivitäten um 4,7 % sowie eine sich abschwächende Entwicklung des Nichtwohnbaus von -0,3 Prozent prognostiziert werden, sind in 2015 leichte Anteilsverlagerungen zu erwarten: 66,6 % der verkauften Fenster werden 2015 im Wohnbau verbaut (2014: 65,4 %), vor allem im Mehrfamilienhausbau sind die höchsten Zuwachsraten zu erwarten. Der Nichtwohnbau kommt auf nur noch 33,4 %, nach 34,6 % in 2014.
Die Geschäftsführer der Verbände erwarten mit Spannung den für den 3. Dezember 2014 angekündigten Kabinettsbeschluss zum Aktionsplan für Energie und Klima. „Die in dem Aktionsplan genannten Maßnahmen für die energetische Gebäudemodernisierung werden richtungsweisend für die weitere Entwicklung der Fenster- und Türenbranche sein“, so die Verbandsgeschäftsführer.
Bei den Rahmenmaterialien liegt der Anteil der Holzfenster 2015 voraussichtlich bei 15,2 %. „Beim Absatz von Holz-Metall-Konstruktionen erwarten die Verbände ebenfalls einen ordentlichen Marktanteil von rund 8,9 % – erstmalig seit einigen Jahren wächst der Anteil der Holzfenster und der Anteil der Holz-Metallfenster gleichzeitig“, erklärt VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn.
Der Absatz von Außentüren entwickelt sich ebenfalls recht positiv: „2015 werden in Deutschland rund 1,401 Mio. Außentüren verkauft, was einer deutlichen Steigerung um rund 3,6 % im Vergleich zum Vorjahr entspräche und auf den höheren Anteil im Wohnbau zurückzuführen ist“, sagt der Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie, Stephan Schmidt. Die Marktanteile bleiben relativ konstant: Türen aus Aluminium können sich mit einem Marktanteil von 32,2 % auf Augenhöhe mit Kunststofftüren mit 32,8 % behaupten. Jede vierte Außentür (25,5 %) wird 2015 aus Holz gefertigt.
„Die konjunkturellen Aussichten für Deutschland haben sich in den vergangenen Wochen erheblich eingetrübt. Wie das kommende Jahr letztendlich wird, hängt nicht zuletzt von den Aussagen der Bundesregierung zu den zukünftigen Parametern bei der energetischen Modernisierung und der weiteren Entwicklung in der Ukraine und im Nahen Osten sowie in Nordafrika ab. Wir dürfen gespannt sein, welche Impulse für den Modernisierungsmarkt sich daraus ergeben“, so die Verbandsgeschäftsführer abschließend.
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