In der Stadt Zhuozhou wurde das erste Bürogebäude in dem hoch energieeffizienten Passivhaus-Standard zertifiziert. Bauherr und Nutzer ist das Unternehmen Hebei Xinhua Curtain Wall Co. Ltd., das in Lizenz Passivhaus-Fenster für die Bauwirtschaft vor Ort herstellen wird.
Das energetische Konzept für das Gebäude entstand in enger Abstimmung mit Experten aus Europa. Umgesetzt wurde das Projekt aber wesentlich von chinesischen Akteuren und mit Einsatz lokaler Materialien – dies zeige, wie sehr sich die Wirtschaft in dem Land bereits auf das Bauen nach Passivhaus-Standard eingestellt hat, berichtet das Passivhaus Institut.
"Das Projekt in Zhuozhou ist ein gutes Beispiel für erfolgreichen Wissenstransfer. Erfahrene Passivhaus-Planer aus Europa sind auch in China gefragt. Gleichzeitig helfen sie, vor Ort die notwendigen Strukturen aufzubauen", sagt Prof. Dr. Wolfgang Feist, Leiter des Passivhaus Instituts, der das Gebäude-Zertifikat bei einem Besuch Ende Juni persönlich überreichte. "Mit dem richtigen Fachwissen vor Ort und mit regional verfügbaren Komponenten kann und wird die Passivhaus-Entwicklung in China noch weiteren Schwung aufnehmen."
Die Ergebnisse des Gebäude-Monitorings werden von offizieller Seite in China mit Interesse erwartet – denn das Gebäude wurde von der chinesischen Regierung als landesweites Passivhaus-Pilotprojekt für den Bürobau ausgewählt.
Mit Passivhaus-Technik könne der Verbrauch in den Betrieb von Gebäuden um rund 90 Prozent reduziert werden. In keinem anderen Land wird derzeit so viel gebaut wie in China. Für den globalen Klimaschutz sei es daher von großer Bedeutung, dass gerade auch im chinesischen Bausektor der Trend in Richtung mehr Nachhaltigkeit und Energieeffizienz geht, heißt es in einer Pressemitteilung des PHI.