Der Bauausschuss des Bundestags hat letzte Woche seine abschließende Beratung der Energieeinsparnovelle 2012/2013 auf Betreiben der FDP-Fraktion abgesetzt. Das berichtet die Bundesarchitektenkammer. Begründet wurde der Schritt mit den zu erwartenden negativen Folgen der EnEV-Novelle für den Wohnungsbau.
Die vorgesehenen höheren Effizienzstandards für Gebäude schüfen "ungünstige Rahmenbedingungen" für die Wohnungswirtschaft, wird Sebastian Körber, der baupolitische Sprecher der Liberalen, mit seiner Begründung von der Nachrichtenagentur DPA zitiert.
Die Online-Plattform Enbausa berichtet weiter, dass die Bundesarchitektenkammer den Schritt begrüße. Präsident Sigurd Trommer fordert eine Energiewende mit Augenmaß. Er verweist zugleich auf die Erklärung der Bundeskammerversammlung vom 15. September 2012. Darin wurde die Bundesregierung bereits aufgefordert, in der Novelle EnEV 2012/2013 auf Verschärfungen und unnötige Bürokratie zu verzichten. Das Bundeskabinett hat den Entwurf zur Änderung der Energieeinsparverordnung (EnEV) am 6. Februar 2013 beschlossen. Danach soll der Jahresprimärenergiebedarf aller Neubauten in den Jahren 2014 und 2016 gegenüber der EnEV 2009 um jeweils 12,5 Prozent sinken. Der zulässige Wärmeverlust der Gebäudehülle soll um 10 Prozent sinken.
Für bestehende Gebäude gibt es keine Verschärfung. Aus Sicht der Bundesarchitektenkammer sind die Grenzen der Wirtschaftlichkeit im Gebäudebereich sind sowohl im Neubau als auch in der Bestandssanierung bereits mit der EnEV 2009 erreicht.