Natursteinfassaden würden deutliche energetische und ökonomische Vorteile gegenüber Glasfassaden aufweisen. Dies beweise eine Nachhaltigkeitsstudie, die die Ökobilanzen von Naturstein- und Glasfassaden über deren gesamten Lebenszeitraum vergleicht, aufgeteilt in Herstellung, Nutzung und End of Life.
Die vom Deutschen Naturwerkstein-Verband e.V. (DNV) in Auftrag gegebene Nachhaltigkeitsstudie bewertet Naturstein- und Glasfassaden hinsichtlich ihrer ökologischen Leistungsfähigkeit. Die Studie betrachtet die Ökobilanz der Glas- und Natursteinfassaden, aufgeteilt in Herstellung, Nutzung und Entsorgung (End of Life) und vergleicht unterschiedliche Fassadenkonstruktionen bezüglich des Verbrauchs von Primärenergie und der Entstehung von Umweltbelastungen. Eine anschließende Kostenbetrachtung ermittelt den Barwert der gebäudebezogenen Nutzungskosten.
Der erste Teil der Studie befasst sich mit dem Vergleich zweier typischer Fassadenkonstruktionen mit Naturstein und Glas über einen Zeitraum von 100 Jahren. Ein Quadratmeter einer hinterlüftete Natursteinfassade inklusive Wärmedämmung und Stahlbetonwand steht dabei einer flächengleichen Glasfassade mit einer Unterkonstruktion aus Aluminium gegenüber. „Über den Zeitraum von 100 Jahren zeigt die Natursteinfassade deutliche ökologische Vorteile gegenüber einer Glasfassade“, heißt es in der Studie. „Zusammenfassend ist festzustellen, dass Natursteinfassaden sowohl in der Herstellung als auch in der Nutzungsphase wesentlich weniger Primärenergie als Glaselemente benötigen, so dass - über den gesamten Lebenszyklus betrachtet - für Glasfassaden mehr als das Dreifache an Primärenergie aufgewandt werden muss.”
Allerdings merkt die Studie kritisch an, dass bei Natursteinen der Herkunftsort des Materials entscheidende ökologische Auswirkungen hat: Während für Steine aus Deutschland mit einem Transportweg von 100 km vom Steinbruch zur Baustelle lediglich 4,4 kg CO2 je Tonne Naturstein emittiert werden, betragen die transportbedingten CO2-Emissionen für Steine aus dem europäischen Ausland (2000 km Transportweg) schon 88 kg CO2 und für Steine aus China (18.600 km Transportweg) rund 265 kg CO2 je Tonne.
Weitere Informationen und Download der Nachhaltigkeitsstudie.