Der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. (GKV) warnt davor, dass die Branche vor großen Problemen stehe, auch künftig ihren Bedarf an Fachkräften zu decken. Unter anderem würde eine noch nicht da gewesene Anzahl an Fachkräften 2020 in den Ruhestand geht.
„Aufgrund der Wirtschaftskrise waren die Zahlen an neu abgeschlossenen Verträgen von 2008 auf 2009 um 25 Prozent zurückgegangen. Die 14 Prozent Aufschwung führen uns somit noch lange nicht auf das Niveau von 2008 oder gar des Rekordjahres 2007 mit seinen 2.780 Verträgen zurück. 2010 waren es gerade einmal etwas mehr als 2.330. Dies hat natürlich Auswirkungen auf die Gesamtzahl der laufenden Ausbildungsverträge. Waren es 2008 noch etwa 7.500 Auszubildende in allen drei Ausbildungsjahren zusammen, so sackt die Zahl 2010 um nahezu 1.000 ab.“, beschreibt Ralf Olsen, Geschäftsführer des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. und im GKV zuständig für den Bereich Bildungspolitik und Berufsbildung, die Situation.
Setzt sich dieser Trend weiter fort und mehr junge Menschen schließen die Ausbildung ab, als dass sich neue Auszubildende für den Beruf des Verfahrensmechanikers begeistern, warnt der Gesamtverband vor gravierenden Problemen. Die mittlerweile wieder angelaufene Auftragslage könnte dann durch fehlende Personalkapazitäten ausgebremst werden. Besonders ernst erscheint die Situation angesichts der Tatsache, dass eine vorher noch nicht da gewesene Anzahl an Fachkräften ab dem Jahr 2020 in den Ruhestand geht.
Der GKV setzt daher weiter auf seine Ausbildungsinitiative, die mit unterschiedlichen Maßnahmen jungen Menschen und Umschülern Lust auf den Beruf des Verfahrensmechanikers macht. So ist u.a. im Rahmen der Kunststoff-Ausbildungs-Initiative (kai) geplant, zum Ende dieses Jahres eine Broschüre rund um die Berufswelt der Kunststoff verarbeitenden Industrie herauszugeben. Diese soll flächendeckend in Schulen der gesamten Bundesrepublik verteilt werden.
Zusätzlich fordert der Verband auch die Unternehmen zum Handeln auf. Es gilt, die Vorzüge eines interessanten und abwechslungsreichen Berufes an den Mann beziehungsweise die Frau heranzutragen und Anreize zu schaffen.